Hannes Schafzahl (Kawasaki) erhebt schwere Vorwürfe
Im ersten Rennen zur IOEM Superbike kam es auf dem Slovakia Ring zu einem schweren Unfall, in dem Hannes Schafzahl und Christopher Kemmer verwickelt wurden. Beide waren in der Zielkurve auf einer Ölspur zu Sturz gekommen. «Warum wurde aus Sicherheitsgründen nicht sofort abgebrochen oder wenigstens die Ölflagge geschwenkt?», kann Schafzahl die Reaktion der Rennleitung nicht verstehen.
«Laut Data-Recording bin ich bei 220 km/h per Highsider abgeflogen», erinnert sich der steirische Kawasaki-Fahrer. «Mir wurde nachher von Cedric Mayer erzählt, dass ein Fahrer aus dem hinteren Feld einen Motorschaden hatte und eine fette Ölspur gelegt hat. Vor mir konnten Karel Hanika, Julian Mayer und Andreas Gangl nur mit viel Glück einen Sturz verhindern. Ich bin scheinbar mit meinem Hinterrad genau auf die Ölspur gekommen.»
«Mir ist völlig schleierhaft, warum die Gesundheit von uns Fahrern so leichtfertig aufs Spiel gesetzt wurde. Laut Erzählungen hat ein Streckenposten zwar Nachschau gehalten, aber aus unerfindlichen Gründen konnte er im Gegensatz zu vielen anderen kein Öl entdecken. Vom materiellen Schaden einmal abgesehen, hätten Christopher und ich uns wirklich schlimm verletzen können», erhebt der 38-jährige Familienvater schwere Vorwürfe gegen Streckenposten und Race Direction.
Nach dem furchterregenden Sturz wurde sogar der Hubschrauber angefordert, doch der Dritte der IOEM Superbike 2015 verweigerte den Flug ins Krankenhaus. «Es hat mir zwar alles weh getan, aber ich habe den Helikoptereinsatz als übertrieben gefunden.» Bei der Untersuchung in der Poliklinik von Dunajská Streda wurden zwei Rippenbrüche, eine Lungenquetschung und ein Bluterguss im linken Knie diagnostiziert.
Ausgerechnet bei der Heimveranstaltung kommendes Wochenende auf dem Red Bull Ring wird Schafzahl nicht teilnehmen können. «Ich kann mein Knie immer noch nicht so weit abbiegen, dass ich Motorradfahren könnte. In den nächsten Ta gen fällt die Entscheidung, ob vielleicht doch noch ein operativer Eingriff vorgenommen werden muss.»
«Es war ein bedauerliches Fehlverhalten der zuständigen Streckenposten, die die Situation nicht richtig einschätzt haben. Wir haben nach Ende der Rennen ausführlich mit den Verantwortlichen des Slovakia Rings über diesen Vorfall gesprochen und unser Missfallen zum Ausdruck gebracht. Beide Marshalls wurden übrigens abgemahnt», lässt Martin Hejduk, Vorsitzender der Alpe Adria Road Racing Kommission, wissen.