Formel 1: FIA spricht Urteil

Die Wittmann-Taktik bei der «Monte»

Von Toni Hoffmann
Wittmann jr. beim Roll-out im Peugeot 207

Wittmann jr. beim Roll-out im Peugeot 207

Der Interwetten Racing Pilot Franz Wittmann jr. denkt vor allem einmal an die Kunst des Schwingens.

Am vergangenen Dienstag wurde das neue Projekt des Interwetten Racing Teams unter grossen medialem Interesse vorgestellt. Nur wenige Stunden später zog Franz Wittmann mit dem Peugeot 207 S2000 bereits die ersten Spuren im Schnee. Am darauf folgenden Freitag nahm er die Fahrt nach Monte Carlo in Angriff, wo bereits am Samstag das Training für die 78. Auflage der legendären Rallye Automobile Monte-Carlo begann. So musste der Niederösterreicher, bevor er noch den ersten Trainingskilometer bestritt, 969 Kilometer mit dem Privatauto überwinden. So weit ist es von Wels nach Monte Carlo.

Wittmann: «Das ist kein Problem. Früher wurde die Monte Carlo Rallye als Sternfahrt gefahren, wo es Startorte in ganz Europa gab. Da musstest du auch erst einmal soweit fahren, damit du in Monte an den Start gelangst.» Als Franz Wittmann senior 1986 bei der Monte den zehnten Gesamtrang belegte, startete er vom deutschen Bad Homburg aus. Und sieht man auf der Landkarte nach, so ist die Entfernung des Kurortes im Taunus nach Monte Carlo ebenfalls genau 969 Kilometer.

Bereits am Dienstag steht am Abend der Prolog auf dem Programm. Diese 8,83 Kilometer lange Strecke dient zur Festlegung der Startreihenfolge und zählt nicht zur Wertung. Die ersten Zehn starten dann am Mittwoch in gestürzter Reihenfolge.

Wittmann: «Das ist ein Einschwingen für die Rallye. Natürlich ist es ungünstig, wenn du gerade Zehnter wirst und am Mittwoch als erstes Auto auf die Strasse musst. Aber dann bist du wenigstens sicher im Fernsehen. Dennoch werde ich mir da nicht allzu viel Druck machen, denn auch mit Startposition 15 ist in Monte nichts verloren.»

Vor allem nicht am ersten Tag. Denn da geht es über 144,88 Wertungsprüfungs-Kilometer (4 Prüfungen) mit lediglich einem einzigen Reifenservice. Alle anderen Reparaturen, die nicht selbst durchgeführt werden können, sind verboten.

Wittmann: «Da kann die Rallye schneller vorbei sein, als du denken kannst. Also werden wir in Ruhe die Kunst des Schwingens weiter praktizieren. Es gibt in diesem Jahr sicher andere Rallyes, wo wir voll attackieren werden.»

Wer diesen Tag übersteht, hat gute Chancen das Ziel in Monte zu sehen. Auch wenn dem Interwetten-Piloten noch ein weiterer Höhepunkt am Herzen liegt: Die Sonderprüfung «Peira Cava – La Bollene Vesubie», besser bekannt als Col de Turini. Vor dieser musste der einzige Österreicher im IRC-Feld im Vorjahr aufgeben.

Wittmann: «Von dieser WP träumt man. Und da es mit der Verwirklichung meiner Träume in diesem Jahr schon ganz gut aussieht, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir am Freitag auch den Col de Turini bezwingen werden.»

Die 78. Rallye Monte Carlo wird am 19. Januar um 17:00 Uhr in Valence mit einem acht Kilometer langen Prolog gestartet. Dieser dient vor allem zur Ermittlung der Startreihenfolge. Bis zur Zielankunft am 23. Jänner um 1.15 Uhr in der Früh in Monte Carlo stehen 15 Sonderprüfungen mit 405,1 Kilometer auf dem Programm. Die Gesamtlänge beträgt 1.669,56 Kilometer, weil die Rallye von Valence bis ins fast 400 Kilometer entfernte Monaco führt.

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