IRRC Frohburg: Datzer, Lonbois oder doch noch Maurer?
Beim letzten Veranstaltungsort der International Road Racing Championship (IRRC) ist es nicht unüblich, dass Entscheidungen über die Meistertitel in den Klassen Supersport und Superbike erst hier fallen, dementsprechend wirbt der Organisator des Frohburger Dreieckrennens mit dem Slogan «Hier werden Meister gemacht».
In der Königsklasse wird es am 17. und 18. September auf der 4,8 Kilometer langen Naturrennstrecke zum spannenden Showdown zwischen dem Deutschen David Datzer und dem Belgier Vincent Lonbois kommen. Nur drei Zähler trennen die beiden Titelanwärter. Mit 26 Punkten Rückstand darf sich auch der Schweizer Lukas Maurer Chancen ausrechnen.
Im letzten Jahr konnte sich Datzer als Road Racer extrem verbessern, seine starken Leistungen in dieser Saison unterstreichen diesen Eindruck. Nach sieben von neun Rennen – der zweite Lauf in Horice konnte wetterbedingt nicht stattfinden – hat der BMW-Pilot, der nur nach dem zweiten Rennen in Chimay nicht auf dem Podium stand, 134 Zähler auf seinem Konto.
«Ich freue mich auf den Showdown. Seit 2015 fahre ich auf dem Frohburger Dreieck. Dieses Jahr möchte ich ein Rennen auf dieser besonderen Strecke das erste Mal mit einem Podium oder einem Sieg beenden. Aber ganz sicher möchte ich den Meistertitel. Wir werden sehen, meine Motivation ist jedenfalls bei 100 Prozent», lässt der Bayer seine Gegner wissen.
Schon 2016 ging der Gesamtsieg der IRRC Superbike an Lonbois, deswegen hat ihn Datzer bereits vor dem ersten Saisonrennen als Favoriten genannt. Der Yamaha-Pilot möchte diesen Triumph natürlich wiederholen. Im Jahr seines Titelgewinns konnte er in Frohburg das erste Rennen gewinnen, in Lauf 2 war lediglich Sebastien Le Grelle schneller als er.
Dass bei der letzten Veranstaltung der Punktestand nochmals komplett auf den Kopf gestellt werden kann, musste Lukas Maurer im Vorjahr schmerzlich zur Kenntnis nehmen. Nach einem Trainingssturz landete der Kawasaki-Pilot mit schweren Verletzungen im Krankenhaus und der Titel ging kampflos doch noch an den Deutschen Didier Grams.
Für den Titelverteidiger verlief die Saison alles andere als geplant. Der fünffache IRRC Superbike-Champion vermisste das Gefühl für seine BMW, erst vor Kurzem fand er beim Rennen in Dymokury mit Rang 2 zu seiner alten Stärke. Umso mehr möchte der Lokalmatador vor seiner großen Fangemeinde mit Top-Platzierungen glänzen.
Nicht ganz so viel Spannung ist in der Supersport-Klasse zu erwarten, bringt Marek Cervený (Yamaha) doch einen beruhigenden Vorsprung von 42 Punkten mit nach Frohburg. Selbst bei zwei Laufsiegen seines niederländischen Markenkollegen Jorn Hamberg genügt dem Tschechen ein siebenter Platz zu Gesamtsieg Nummer 3.
Als Dritter der Gesamtwertung hat Yamaha-Pilot Thomas Walther zwar keinerlei Chancen auf den Titelgewinn, Hamberg könnte der Deutsche aber mit dem nötigen Glück durchaus noch vom zweiten Platz verdrängen. Vielleicht gelingt ihm ja ausgerechnet bei seinem Heimrennen der erste Laufsieg der heurigen Rennsaison.
Neben den Rennen der IRRC erwarten die Fans in Frohburg weitere spannende Rennen in den Klassen Twin Cup, 2-Takt-Classic, 2-Takt GP, Superbike Open sowie Supersport STK600 Moto2.
Zwischenstand IRRC Supersport (nach 8 von 10 Rennen)
1. Marek Cervený (CZ), Yamaha, 176 Punkte. 2. Jorn Hamberg (NL), Yamaha, 134. 3. Thomas Walther (D), Yamaha, 110. 4. Ilja Caljouw (NL), Yamaha, 98. 5. Sebastian Frotscher (D), Yamaha. 6. Romain Cleaz-Savoyen (F), Kawasaki, 58. 7. Anders Blacha (DK), Yamaha, 57. 8. Julien Cregniot (F), Kawasaki, 53. 9. Erwan Bannwart CH), Kawasaki, 51. 10. Anssi Koski (FIN), Triumph, 50. Ferner: 13. Christian Schmitz (D), Yamaha, 38. 14. Rico Vetter (D), Kawasaki, 25. 15. Thomas Wendel (D), Yamaha, 21. 17. Andreas Jochum (D), Yamaha, 18. 19. Stefan Wauter (D), Yamaha, 10. 20. Benjamin Beume (D), Yamaha, 9.
Zwischenstand IRRC Superbike (nach 7 von 9 Rennen)
1. David Datzer (D), BMW, 134 Punkte. 2. Vincent Lonbois (B), Yamaha, 131 Punkte. 3. Lukas Maurer (CH), Kawasaki, 108. 4. Erno Kostamo (FIN), BMW, 81. 5. Joey den Besten (NL), Kawasaki, 71. 6. Didier Grams (D), BMW, 65. 7. Patrick Hoff (D), BMW, und Virgil-Amber Bloemhard (NL), Kawasaki, beide 59. 9. Marcel Elsner (D), BMW, 43. 10. Markus Karlsson (S), BMW, 42. Ferner: 15. Nico Müller (D), 16. 17. Johannes Schwimmbeck (D), BMW, 10. 19. Andreas Jochum (D), Yamaha, 6. 22. Olivier Lupberger (CH), Kawasaki, 3. 24. Rene Grundei (D), BMW, und Hanno Brandenburger (D), Suzuki, beide 1.