Tod von Luca Salvadori: Animation zeigt Unfallhergang
Die Rennen auf dem Frohburger Dreieck, die seit Jahren den Abschluss der International Road Racing Championship bilden, wurden im Vorjahr von einem schweren Unfall überschattet, der das Leben des 32-jährigen Italieners Luca Salvadori forderte. Der deutsche Lokalmatador Didier Grams überlebte den dramatischen Zwischenfall, der sich in der zweiten Runde der Klasse SBK/STK 1000 ereignete, mit schweren Verletzungen.
Augenzeugen berichteten damals, das Grams im schnellen Rechtsknick nach der Bridgestone-Kurve die Herrschaft über seine Maschine verloren hatte. Es schien, als sei Salvadori, der unmittelbar dahinter folgte, vom herrenlosen Motorrad getroffen worden. Jetzt veröffentlichte der Vater des verstorbenen Italieners auf dem YouTube-Kanal seines Sohnes ein Video, in dem er anhand einer Animation, den Unfallhergang erklärt.
Diese Animation zeigt wie das Hinterrad der BMW des an erster Stelle liegenden Grams bei etwa 250 km/h die Haftung verliert und wegrutscht. Der Deutsche wird in die Luft geschleudert und landet direkt vor seinem Verfolger, der noch versucht, seinem Rennfahrerkollegen auszuweichen, was allerdings nicht ganz gelingt. Beim Zusammenprall mit Grams kommt der italienische Ducati-Pilot ebenfalls zu Sturz.
In Folge schlittert Salvadoris Maschine über die Wiese und trifft die im rechten Winkel zur Fahrbahn als Schutz aufgebaute Sicherheitsbarriere, die dabei verschoben wird. Der Italiener, der nach Hengelo und Schleiz der International Road Racing Championship zum dritten Mal einen Besuch abstattete, prallt mit hoher Geschwindigkeit ebenfalls gegen die Strohballen. Der Mailänder erliegt noch in der Nacht seinen schweren Verletzungen.
«Wären die Strohballen parallel zur Fahrtrichtung aufgestellt worden, wären die Auswirkungen des Unfalls anders», ist sich Maurizio Salvadori trotz der hohen Dynamik des Sturzes sicher. Gleichzeitig erhebt er schwere Vorwürfe gegen den Veranstalter. Da nach seiner Ansicht schwerwiegende Sicherheitsmängel an der Streckensicherung vorlagen, wurden gegen die Organisatoren des internationalen Rennens rechtliche Schritte eingeleitet.
«Diese Art der Absicherung ist nicht zulässig», wird Salvadori in einem Bericht auf «today.it» zitiert. «Sie war auch nicht vorschriftsmäßig am Boden befestigt und es scheint, dass es sich um Schutzwände für Fahrradrennen handelte. Mechanisch gepresste Strohballen sind seit 2018 verboten. Man begreift sofort, dass man in einer Hochgeschwindigkeitskurve solche Barrieren nicht aufstellen kann. Ein Fahrer, der auf einer Ölspur weniger als 100 Meter von diesen Barrieren entfernt stürzt, hätte keine Chance.»
Das Ersuchen von SPEEDWEEK.com an den für Öffentlichkeit Verantwortlichen des Motorsportclubs Frohburger Dreieck e.V. um Stellungnahme zu den schwerwiegenden Vorwürfen blieb vorerst unbeantwortet.