Vee Two Imola Evo: Wie einst Ducati – aber besser
Der australische Kleinserienhersteller Vee Two baut den Ducati-Königswellenmotor nach; Basis ist der von der Tuningfirma NCR verbesserte Motor, Stand etwa 1978. In diesen Replica-Motor namens Ritorno flossen aber zahlreiche Verbesserungen ein. Mit diesem Motor werden bei Vee Two unter dem Namen Imola Evo auch komplette Motorräder gebaut. Die Benennung nach der italienischen Rennstrecke erinnert an die 200 Meilen von Imola anno 1972, als Paul Smart und Bruno Spaggiari auf Königswellen-Ducati einen Doppelsieg holten.
Über den Motor haben wir bereits im Detail berichtet. Das von Vee Two gebaute Chassis sieht nur oberflächlich betrachtet so aus wie der 1981er-Rahmen der Mike Hailwood Replica, der als Basis diente. Der Lenkkopfwinkel ist steiler (65°), der Motor ist anders im Chassis positioniert und die Lithiumionen-Batterie ist unter dem Tank versteckt. Der Tank ist 10 cm kürzer als original, was eine moderne Sitzposition ergibt. Die Felgen der Speichenräder messen 3.5 x 17 und 5.5 x 17, womit man aus der ganzen Palette neuzeitlicher Straßenreifen auswählen kann.
Bei den Bremsen und den Federelementen war nur das Beste gut genug: Das Vorderrad führt eine Öhlins-USD-Gabel, Typ FG511, mit 43 mm Durchmesser, hinten sind Öhlins-Federbeine mit Ausgleichbehälter montiert. Gebremst wird vorne mit Radialschmiedezangen von Brembo, Typ M4, und zwei 320er-Scheiben, hinten gibt’s eine Brembo-Zweikolbenzange.
Die Elektrik wird über einen m-unit Mikroprozessor von Motogadget gesteuert, der Sicherungskasten und Relays ersetzt und es ermöglicht, den Kabelbaum massiv zu vereinfachen.
In der (in Australien) straßenzugelassenen Vee Two Imola Evo leistet der Motor 122 PS bei 8500/min am Hinterrad. In Europa dürfte die Homologierung eines V2 mit 992 ccm, bestückt mit zwei 41er-Keihin-Vergasern, ähm, sehr schwierig werden.