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Moto-Icons: Sothebys versteigert Zweirad-Raritäten

Von Rolf Lüthi
Auf ein Schnäppchen kann man nicht hoffen, zu speziell sind die 20 Motorräder, die in der Villa Erba durch das Auktionshaus Sothebys versteigert werden. Fast risikolos kann man dagegen langfristig auf eine Wertsteigerung

Vom 26. bis 28. Mai findet in der Villa d’Este in Como die wohl prestigeträchtigste Prämierung von vier- und zweirädrigen Old- und Youngtimern statt. Im Rahmen dieses Events findet am 27. Mai in der unweit davon gelegenen Villa Erba eine Versteigerung von 20 Motorrädern statt, die wahrscheinlich jeder ambitionierte Sammler gern in seine Sammlung stellen würde. Sothebys versteigert 20 ikonische Motorräder, die alle aus derselben Sammlung stammen.

Wahrscheinlich dürfte die «Moby Dick» genannte Brough Superior SS 100 von 1928 den höchsten Preis erzielen. Das Motorrad wird angetrieben von einem von George Brough und JAP speziell getunten V2 mit 1140 ccm Hubraum. Motor Cycle Magazine beschrieb diese SS 100 1931 als 'schnellste Maschine in privatem Besitz', nachdem sie mit 184 km/h gemessen wurde. Das war in einer Zeit, als die wenigsten Straßen asphaltiert waren. Sothebys geht von einem Schätzpreis von mindestens 600.000 Euro aus.

Etwas günstiger dürften die restlichen vier Brough Superior weggehen: Eine so genannte Baby Pendine von 2011, zwei SS 80 De Luxe und eine weitere SS 100 von 1936.

Da die Auktion am Comer See in Italien stattfindet, müssen natürlich auch italienische Motorräder versteigert werden. Vier MV Agusta sind zu haben, darunter eine 500 3-Cilindri von 2010, die letzte von sechs Maschinen, die in Zusammenarbeit mit Giacomo Agostini gebaut wurden (Schätzpreis 250.000 Euro). Ebenfalls nicht alle Tage zu kaufen gibt es eine MV Agusta 750 Magni von 1968, die von Giovanni Magni, dem Sohn des berühmten MV-Rennleiters Arturo Magni 2007 auf 860 ccm getunt wurde. Mit 125.000 Euro muss man rechnen. Ein Glücksfall auch die 750 S von 1974, die einst MW-Werksfahrer Gianfranco Bonera gehörte und die nur 3270 km auf dem Zähler hat.

MV ist eine Kultmarke, doch neben der ebenfalls angebotenen Gilera 500 4-Cilindri verblassen selbst diese Ikonen. Es soll die letzte von 15 Rennmaschinen sein, die gebaut wurden. In Rennen gefahren haben sie damals Derek Minter, John Hartle und Phil Read. Wer so ein rares Stück will, muss sich wohl mental mal auf eine Investition in der Größenordnung von einer halben Million Euro einstimmen.

Ebenso zu haben: Die Norton Manx 30M von 1963, mit der Jack Aheam 1964 das letzte Rennen der GP-Saison gewann, eine BMW RS 54 von 1954, ein Boardtrack-Racer von Indian aus dem Jahr 1919 oder eine Zündapp K800 mit dem seltenen Vierzylinder-Boxer von 1937.

Mehr auf www.sothebys.com

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