Frankreich: 80 km/h auf Landstrassen
Nach Jahren mit rückläufigen Unfallzahlen gibt es in Frankreich seit drei Jahren wieder mehr Unfälle. Das dient der Regierung Macron als Begründung, auf den 1. Juli 2018 das Tempolimit auf Landstrassen auf 80 km/h zu senken. Diese Limitierung wird auf rund 400.000 km Landstrassen gelten.
Damit wird Frankreich eine der tiefsten Ausserorts-Tempolimiten Europas haben, und das in einem Land mit sehr dünn besiedelten Gegenden. Nur in Schweden wird mit 70 km/h noch langsamer gefahren. Ab kommenden Sommer wird man also mit 80 km/h durch wenig besiedelte Landstriche wie das Massiv Central, die französischen Alpen des Hinterlandes oder den Norden Frankreichs zuckeln müssen – oder auf zweispurige Überlandstrecken oder kostenpflichtige Autobahnen wechseln.
Selbstverständlich soll mit der Einführung von 80 km/h ausserorts auch die Kontrolldichte auf diesen Strassen erhöht werden. Ob der entnervte Strassenbenützer auf die Autobahn wechselt oder sich auf übersichtlicher Strecke blitzen lässt, kommt für den Staat aufs Gleiche heraus: Mehr Geld in die chronisch leere Staatskasse. Neben Auto- und Motorradfahrerverbänden hat von den grösseren politischen Parteien einzig der Front National Widerstand gegen die im Volk unpopuläre Massnahme angekündigt.