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Handelskrieg: Stefan Pierer (KTM) gegen Restriktionen

Von Oliver Feldtweg
Das Interesse am Zweirad ist ungebrochen

Das Interesse am Zweirad ist ungebrochen

Die europäische Motorradindustrie ist besorgt wegen der potenziellen Eskalation der US-EU-Handelsbeziehungen mit möglichen Konsequenzen für den Motorradsektor​.

Die europäische Vereinigung von Motorradherstellern (ACEM) zeigt sich zutiefst besorgt bezüglich kürzlich erschienener Presseaussagen, die von den amerikanischen und europäischen Behörden in Bezug auf US-Importe von Stahl und Aluminium getroffen wurden. ACEM teilt die Gründe hinter der potenziellen Vergeltungshandlung durch die EU in dem Fall einer Erhöhung der Zolltarife für importierten Stahl und Aluminium seitens der Vereinigten Staaten. Jedoch würde die Motorradindustrie, wenn sie in diesen Handelsstreit miteinbezogen würde, schwerwiegend geschädigt werden.

Eine der Mitgliedsfirmen des ACEM, Harley-Davidson, wurde als eines der möglichen Ziele für die Vergeltungsmaßnahmen durch die europäischen Behörden genannt. ACEM hat sich an die EU- Handelskommissarin Cecilia Malström gewandt und betont, dass, während die Industrie die Gründe hinter der Absicht der EU versteht, hart und schnell zu reagieren, eine potenzielle Zunahme von Zollkosten bei amerikanischen Exporten von Motorrädern nicht nur den amerikanischen Firmen schaden würde, sondern sich auch negativ auf die europäische Wirtschaft und Arbeitsplätze auswirken würde. Es könnte auch darauf hinauslaufen, dass die US-Verwaltung Vergeltungszolltarife auf europäische Exporte einführt. Insgesamt könnte dies zu beträchtlichen negativen wirtschaftlichen Auswirkungen und Arbeitsplatzverlusten für den Motorradsektor sowohl in den Vereinigten Staaten, als auch in Europa, besonders in Bereichen wie der Herstellung und des Vertriebs von Fahrzeugen, Teilen und Komponenten führen.

Stefan Pierer, Geschäftsführer der KTM AG und Präsident von ACEM: «Motorradhersteller sind globale Spieler, die sich zu freien und fairen Handelsabkommen verpflichtet sehen. Die Vereinigten Staaten und die EU sollten zusammenarbeiten, um internationalen Handel und die Einheitlichkeit des Regelwerkes zu erleichtern und es durch das Übernehmen einseitiger und politisch motivierter Maßnahmen nicht einzuschränken.»

Antonio Perlot, ACEM Generalsekretär: «Die EU ist ein Schlüsselmarkt für amerikanische Motorradmarken. Aber die Vereinigten Staaten sind auch Europas erster Handelspartner im Motorradsegment. Wir vertrauen darauf, dass amerikanische und europäische Behörden vermeiden werden, eine Welthandelseskalation auszulösen, die für die Motorradindustrie auf beiden Seiten des Atlantiks äußerst schädlich sein könnte.»

Zur Erinnerung:

– Ungefähr 156.000 Jobs hängen vom Motorrad, dem Moped, der Dreirad- und L-Kategorie-Vierradindustrie in der EU ab.

– Gemäß EUROSTAT-Zahlen haben sich die EU-Exporte von Motorrädern in die Vereinigten Staaten 2016 auf 483,1 Millionen Euro belaufen, dies entspricht 29,1 % aller europäischen Motorradexporte. Außerdem haben EU-Unternehmen 139,6 Millionen Euro in Form von Motorradteilen und Komponenten nach Amerika (30,8 % der Gesamtsumme) exportiert. 2016 waren die Vereinigten Staaten der erste Bestimmungsort für europäische Exporte von Motorrädern sowie von Teilen und Komponenten.

– Die europäische Vereinigung von Motorradherstellern (ACEM) vertritt Hersteller von Mopeds, Motorrädern, Drei- und Vierrädern (L-Kategorie-Fahrzeuge) in Europa. Mitglieder des ACEM umfassen 17 Hersteller und 17 nationale Industrieverbände

– Die ACEM-Industriemitglieder, die einige der größten multinationalen Konzerne im Bereich einschließen, sind: BMW Motorrad, Bombardier Recreational Products (BRP), Ducati Motor Holding, Harley-Davidson, Honda, Kawasaki, KTM, KYMCO, MV Agusta, Peugeot Roller, Piaggio Group, Polaris Industries, Renault, Royal Enfield, Suzuki, Triumph Motorcycles und Yamaha.

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