Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Indianapolis mitten in Zürich

Von Rolf Lüthi
Seit 1994 herrscht in Zürich rot-grüner Griesgram. Nur einmal im Jahr bricht überschäumende Lebensfreude durch. Dann dröhnen auf der Velorennbahn Oerlikon die Motoren.

Hunderte Motorräder parken verbotenerweise auf den Gehsteigen, und auf den Tribünen und im Innenfeld der Offenen Rennbahn Oerlikon drängen sich um die 5000 Besucher. Einmal im Jahr drehen im Oval historische Rennwagen und -Motorräder - also mobiles Kulturgut- ihre Runden. Am Dienstag 24. Juli ab 16 Uhr fand der Anlass zum 16. Mal statt.

Gefahren wurde das mobile Kulturgut auf historischem Untergrund: Die 1912 erbaute Offene Rennbahn war -als weltweit erste Spannbetonkonstruktion- eine ingenieurmässige Glanzleistung und ein architektonisches Meisterwerk zu der Zeit. Und heute ist sie ein eindrückliches Baudenkmal, unmittelbar neben dem Hallenstadion und weiteren modernen Gebäuden. Die Bahn, ein Oval, misst 333 Meter mit vier steilen Kurven von je 44.5 Grad. Normalerweise finden dort jeden Dienstag von Anfang Mai bis Ende September Radrennen statt.

Einmal im Jahr kann man als Zuschauer wertvolle, rare historische Rennwagen und Rennmotorräder erleben, hören, riechen. Mit dem Eintritt von 20 Franken hat man Zugang zu den Tribünen wie auch zum Innenfeld, wo die Fahrzeuge bereitgemacht werden. Gruppenweise werden zügige Demorunden gefahren. Dazwischen werden Fahrradrennen ausgetragen, die ebenfalls sehenswert sind. Die Stimmung ist einmalig, wenn die Sonne bei ihrem Untergang die Szene goldig verzaubert.

Der Eintritt betrug 20 Franken pro Person. Dieser Betrag - und die Summe, welche die Fahrer spenden - kommt vollumfänglich der IG offene Rennbahn Oerlikon zugute und wird für den Training- und Rennbetrieb sowie den Erhalt dieses beeindruckenden historischen Bauwerks verwendet.

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