Eines von vielen Abenteuern: In 16 Tagen um die Welt
Abgesehen von einzelnen Episoden, als er zum Beispiel der Schweizer Armee einen Panzer entwendete, verlief das Leben des Schweizers Urs Pedraita eher unauffällig. Er kraxelte in der Baubranche die Karriereleiter hoch, bis er mit 49 seinem Leben eine völlig andere Richtung gab.
Weihnachten 2013 fuhr er los mit Ziel Wladiwostok. Nach 12.000 km durch den sibirischen Winter mit Temperaturen bis minus 42 Grad stand er am 31. Januar 2014 tatsächlich auf der Russki-Brücke in Wladiwistok. Längst war aus Urs Pedraita Grizzly geworden.
Es folgte noch im gleichen Jahr die Umrundung der Welt, 24.741 km in 16 Tagen, 12 Stunden und 19 Minuten. Zwei Jahre später dann der ganz grosse Reise, die Durchquerung aller fünf Kontinente auf ihrer längsten Diagonale: 121.000 km in 119 Tagen ohne Timestops, 78.259 km in 72 Tagen und 14 Stunden reine Fahrzeit. Beides Mal Weltrekord.
Anhand der gefahrenen Reisezeit könnte man meinen, dass immer alles glatt gegangen sei – weit gefehlt. Grizzly musste sich mit krummer Gabel weiterschleppen, verlor im Sturm die Reservekleidung, kämpfte sich durch Schneegestöber und Wüstenhitze, verfuhr sich, stand allein vor einem Elefantenbullen, wurde von Rebellen verfolgt und von Missionaren gerettet, kollidierte heftig mit einem Rentier und mogelte sich mit zerbröselten Radlagern in die meilenweit entfernte Werkstatt. Unter anderem.
Grizzly legte diese abenteuerlichen Marathon-Etappen nicht im Sattel einer Reise-Enduro zurück, sondern auf einer Victory Cross Country, einem Highway-Cruiser mit 1700 Kubik. Nun kann man diese Abenteuer in Buchform auf 242 Seiten miterleben, aufgezeichnet von Fränzi Göggel und Rolf Lüthi. «Grizzly – No Limits» ist online zu bestellen für 39 Franken zuzüglich Versandkosten. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz fallen nur Inland-Postspesen an.