Die Formel-1-WM, Auto für Auto: Weiterer Band
Aus Zuschriften an die Redaktion von SPEEDWEEK.com merken wir fast jeden Tag: Viele Formel-1-Fans sind vom Thema Statistik fasziniert. Sie interessieren sich brennend dafür, welche Fahrzeuge in der Weltmeisterschaft zum Einsatz gekommen sind, wer dabei am Lenkrad sass und welche Ergebnisse herausgekommen sind. Als unschätzbare Hilfe erwies sich dabei das 2016 erschienene Buch «Formula 1 car by car 1960–69» des Engländers Peter Higham – der Anfang einer ganzen Serie von Werken, immer über ein Jahrzehnt Formel-1-Sport. Nach Ausgabe 1970–79 liegt nun auch Band 1980–89 vor.
Der überaus informativ und flott geschriebene Text alleine schon ist ein Leckerbissen. Der Hammer sind auch die Fotos dazu, viele davon bislang unveröffentlicht. Die meisten Bilder stammen aus dem Archiv von SPEEDWEEK.com-Fotopartner LAT, einem Fundus von rund zwölf Millionen Aufnahmen.
Die 80er Jahre wurden vom Schritt in die Turbo-Ära geprägt. Nachdem Renault Ende der 70er Jahre Pionierarbeit geleistet hatte, wurde immer mehr klar – mit dem Klassiker Cosworth-V8 ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen. 1983 siegte letztmals ein Fahrer mit dem legendären englischen Saugmotor (Michele Alboreto in Detroit). Nach und nach rüsteten die Rennställe auf Turbo-Power um.
Die Traditionsrennställe McLaren, Brabham und Williams stellten in den 80er Jahren alle Weltmeister. McLaren stellte fünf Mal den Champion (Niki Lauda 1984, Alain Prost 1985, 1986 und 1989, Ayrton Senna 1988), Williams drei Mal (Alan Jones 1980, Keke Rosberg 1982, Nelson Piquet 1987). Der langjährige Brabham-Star Piquet wurde Weltmeister 1981 und 1983.
Autor Higham geht nicht nur auf die gewaltige Leistungssteigerung bei den Turbomotoren ein, er beschreibt auch weitere technische Trends wie den Übergang zu Kohlefaser-Chassis.
Zahlen und Fakten der Formel-1-WM werden von anderen Büchern brauchbar dokumentiert. Aber selten hat ein Buch so lückenlos die Geschichten dahinter enthüllt. Natürlich kennen die meisten Fans die damaligen Top-Teams, Ferrari und McLaren, Brabham und Williams. Auch Ligier, Lotus, Tyrrell und Benetton sind ihnen geläufig. Aber wir erfahren hier eine Menge über die zahlreichen Hinterbänkler jener Dekade, über die AGS, Rial, Colini, EuroBrun oder EuroBrun der Formel-1-Welt. Bis zu 39 Autos wollten an einem Grand Prix teilnehmen, daher wurde schon am Freitagmorgen in dreissig brutalen Trainingsminuten gesiebt und einige Rennställe packten zusammen.
Peter Higham: Formula 1 car by car 1980–89
Von EVRO Publishing
ISBN: 978-1-910505-23-6
303 Seiten, 600 Fotos
Format 24,2 x 28,5 cm
Text in englischer Sprache
Für rund 44 Euro im Fachhandel