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50 Jahre Porsche 917 – Colours of Speed

Von Mathias Brunner
​Vor fünfzig Jahren präsentierte Porsche eine Neukonstruktion, welche für viele Fans bis heute schlicht der grossartigste Rennwagen aller Zeiten ist: den 917. Die Festschrift dazu heisst «Colours of Speed».

50 Rennsportexperten können nicht irren: Ein Fachgremium wählte 1997 im Auftrag unserer Kollegen des Magazins «Motor Sport» den grossartigesten Rennwagen der Geschichte. Ihre Wahl fiel auf den Porsche 917. Das bahnbrechende Fahrzeug wurde vor 50 Jahren präsentiert, auf dem Automobilsalon von Genf. In der Edition Porsche Museum und mit dem Motorbuch-Verlag ist die passende Festschrift dazu erschienen – Colours of Speed, 50 Jahre Porsche 917. Das Buch ist auch Begleiter der gleichnamigen Ausstellung im Porsche-Museum, die noch bis 15. September dauert.

Als der Automobilverband FIA im Jahre 1968 die Hubraumgrenze für die Sportwagen-Meisterschaft auf fünf Liter anhob, witterte Porsche eine einmalige Chance: Binnen eines Jahres schuf Konstrukteur Hans Mezger den atemberaubendsten Boliden, den die Motorsportwelt je gesehen hatte, den Porsche 917.

Das Ziel, den Gesamtsieg der 24 Stunden von Le Mans, erreichte der 917er 1970 und 1971. Später fuhr er der Konkurrenz in der CanAm-Serie mit 1100 Turbo-PS um die Ohren. 50 Jahre nach dem Debüt widmet das Porsche-Museum dem Modell 917 eine fabelhafte Ausstellung – und dieses Buch mit Hintergründen zu Entstehung und Technik, Fahrzeugen und Fahrern, Rennen und Siegen.

Zu Wort kommen nicht nur die Techniker wie Hans Mezger, Valentin Schäffer, Peter Falk oder Norbert Singer. Fahrer wie Kurt Ahrens, Vic Elford, Hans Herrmann oder Herbert Linge nehmen uns mit hinters Lenkrad. Ich habe gewiss schon zwanzig Bücher über die Geschichte des Porsche 917 verschlungen, aber in diesem Werk fand ich einige Anekdoten, die mir komplett neu waren. «Colours of Speed» ist ein tolles Werk für 917er Laien und Experten zugleich, fachkundig und doch leichtfüssig geschrieben, reich bebildert.

Die Ausstellung im Porsche-Museum sollte sich keiner entgehen lassen. Wann finden wir schon zehn 917er auf einem Fleck? Prunkstück der Ausstellung ist Chassis 001, jenes Auto also, das auf dem Genfer Autosalon gezeigt wurde. Das Auto wurde im Porsche-Werk in den Originalzustand zurückgebaut, wie er am 12. März 1969 in Genf gezeigt worden war.

Zu sehen sind unter anderen auch die Le-Mans-Siegerautos von 1970 (Hans Herrmann und Richard Attwood) und 1971 (Dr. Helmut Marko und Gijs van Lennep), jener 16-Zylinder-Spyder, der nie zum Renneinsatz kam, der gewaltige CanAm-Porsche 917/30 des US-Amerikaners Mark Donohue oder auch die Sau, der Porsche 917/20, den der damalige Design-Chef Anatole Lapine pinkfarben lackieren und mit eher Rennwagen-unüblichen Schriftzügen versehen liess – Haxen, Schinken, Wamme, Ohrlappen. Klar gibt es einen Gulf-Porsche 917, wie er von Steve McQueen im Kultfilm «Le Mans» unsterblich gemacht wurde und auch einen der unfassbare eleganten Langheck-917er, in Martini-Farben.

Der Jahrhundert-Rennwagen wird darüber hinaus in Form von sechs Schaukästen thematisiert, welche die damalige Renntechnik zeigen und wie die Serie vom Motorsport profitierte. Die Rennwagen-Entwicklung ist Kern einer eindrucksvollen Animation, von den Handlingsproblemen des ersten Autos bis zur Dominanz auf den grössten Rennstrecken der Welt.

Mehr Informationen zum Porsche-Museum finden Sie hier. Der Eintritt kostet 8 Euro, die Sonderausstellung zum Porsche 917 ist noch bis 15. September zu bestaunen.

Edition Porsche Museum: Colours of Speed – 50 Jahre Porsche 917
Aus dem Motorbuch-Verlag, Stuttgart
ISBN: 978-3-613-30909-8
Format 17,5 x 24,5 cm
320 Seiten
150 Abbildungen
Für 19,95 Euro im Fachhandel

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