MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

555 Mal Ducati Panigale V2 Superquadro Final Edition

Von Rolf Lüthi
Ducati feiert und verabschiedet den Superquadro-Motor, den Ultrakurzhuber, der 2011 in der 1199 Panigale debütierte, mit einer raffiniert lackierten Sonderserie von 555 Stück der Panigale V2.

Ducati legte eine auf 555 Stück limitierte Sammleredition der Panigale V2 auf, um den Superquadro-Motor zu verabschieden, den raffiniertesten V2, der je von Ducati produziert wurde. Dieser Motor basiert auf einer langen Serie von 90°-V2-Motoren mit desmodromischer Ventilsteuerung und vier Ventilen pro Zylinder, die vor über dreißig Jahren mit der Ducati 851 begann.

Diese Hightech-V2 waren in ikonische Motorräder wie die 748, 749, 848, 899 und 959 eingebaut. Die letzte in dieser ruhmreichen Reihe ist die Panigale V2. Bevor die Produktion eingestellt wird, gibt es nochmals eine Serie in limitierter und nummerierter Auflage von 555 Stück. Sie soll eine Hommage sein an den Superquadro-Motor, dessen Geschichte mit dem Gewinn des ersten Supersport-Weltmeistertitels durch Nicolò Bulega ihren Höhepunkt fand.

Der erste Superquadro-Motor wurde im Jahr 2011 für die 1199 Panigale entwickelt. Der Name leitet sich vom stark überquadratischen Verhältnis von Bohrung und Hub ab. In diesen Zusammenhang heisst das, dass die Bohrung viel grösser ist als der Hub, nämlich 112 mm Bohrung und 60,8 mm Hub, was man auch als Ultrakurzhuber bezeichnen könnte. Aus 1197 ccm resultierten 195 PS bei 10.750/min und 135 Nm bei 9000/min, womit die Panigale bis auf wenige PS an die leistungsstärksten Vierzylinder herankam.

Im Laufe der Jahre wurden auch Versionen mit kleinerem Hubraum entwickelt, zunächst mit 898 ccm und dann mit 955 ccm. Nicolò Bulega stellte mit der Panigale V2 im Vorjahr den ersten Supersport-Weltmeistertitel für Ducati sicher. Zudem gewann Ducati 2022 und 2023 den Supersport-Titel in der US-Meisterschaft MotoAmerica.

Die technischen Lösungen des Superquadro-Zweizylinders haben neue Maßstäbe gesetzt. Die Kurbelgehäuse werden im Vacural-Gussverfahren hergestellt, mit eingepressten Aluminium-Zylinderlaufbuchsen, die mit einer Nikasil-Beschichtung versehen sind, wodurch die Zylinderköpfe direkt auf dem Kurbelgehäuse befestigt sind. Ventildeckel, Kupplungs- und Ölwannendeckel sind aus Magnesium gefertigt. All dies hat dazu beigetragen, einen extrem kompakten und steifen Motor zu entwickeln, der ein tragendes Element eines innovativen Fahrwerks ist, das auf einem Monocoque-Rahmen basiert.

Bei der desmodromischen Ventilsteuerung werden «super-finished»-Kipphebel mit DLC-Beschichtung eingesetzt, um die Reibung zu verringern und die Lebensdauer zu erhöhen. Die zwei obenliegenden Nockenwellen pro Zylinder werden mit einem gemischten Ketten-/Zahnradsteuerung angetrieben.

In der Panigale V2 Superquadro Final Edition wird die Superquadro-Version mit 955 ccm verbaut, mit 100 mm Bohrung und 60,6 mm Hub auch er ein Ultrakurzhuber. Mit seiner Leistung von 155 PS bei 10.750/min und einem Drehmoment von 104 Nm bei 9.000/min verbreitet auch dieser Motor keine Langeweile.

Die von Drudi Performance in Zusammenarbeit mit dem Ducati Style Centre entworfene Superquadro Tribute-Lackierung bleibt der Stilsprache von Ducati treu und verwendet die charakteristischen Farben: Weiß, Rot, Schwarz und Grau. Diese Lackierung spielt mit der Grafik des Ducati Logos. Die Form des Logos ist so gedehnt, dass sie mit den Formen des Motorrads harmoniert. Die Nummernfelder folgen diesen Linien. Das auffälligste Element der Lackierung ist die seitlich aufgebrachte Motorgrafik, die sich mit Grautönen im Hintergrund hält und der exakten Platzierung des Motors folgt. Die Lackierung wird durch den mit Stickereien verzierten Sitz vervollständigt.

Sicherheit und volle Kontrolle über das Motorrad werden durch die elektronische Ausstattung der Panigale V2 gewährleistet, die auf der 6-Achsen-Inertialplattform basiert. Das Elektronikpaket umfasst Kurven-ABS Evo, Traktionskontrolle Evo 2, Wheeliekontrolle Evo, Quickshifter Up/Down Evo 2 und schließlich die Motorbremskontrolle Evo. Damit verhält sich das Motorrad auch dann sehr fahrstabil, wenn der Fahrer am Kurveneingang extreme Manöver absolviert.

Die technische Basis der Panigale V2, die sich durch das Monocoque-Chassis auszeichnet, wird durch die Öhlins-Federung und den Lenkungsdämpfer vervollständigt. Die einstellbaren Fahrerfußrasten von Rizoma sind aus Vollaluminium gefräst. Der vordere und hintere Kotflügel, die Endschalldämpfer-Abdeckung, der Kettenschutz, der Schutz für den Kupplungsdeckel, der für die Schwinge und der für das Federbein sind aus Karbon. Eine Lithium-Ionen-Batterie senkt das Gewicht weiter. Die Panigale V2 Superquadro Final Edition wird als Einsitzer angeboten. Die Animation des Displays beim Einschalten und der Schlüssel sind einzigartig für dieses Modell.

Wer die Panigale V2 Superquadro Final Edition auf der Rennstrecke einsetzen will, kann den Kit zur Entfernung des Nummernschilds und der Spiegel sowie den mit dem Motorrad gelieferten gefrästen Tankdeckel montieren. Bereits montiert ist das GPS-Modul zur DDA-Datenerfassung.

Wie jedes Sammlerstück von Ducati ist auch die Panigale V2 Superquadro Final Edition durch die aus dem Vollen gefräste Gabelbrücke, auf der die fortlaufende Modellnummer steht, einzigartig. Das Motorrad wird mit einem Echtheitszertifikat und einem personalisierten Motorrad-Abdecktuch ausgeliefert. Die Panigale V2 Superquadro Final Edition wird ab Oktober 2024 bei den Händlern erhältlich sein, zum Preis ab 28.000 Euro (Schweiz Fr. 29.500.-) erhältlich.

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