KTM bekräftigt MotoGP-Teilnahme 2025

KTM entwickelt 650 Duke in Zusammenarbeit mit Bajaj

Von Bernhard M. Höhne
KTM will nicht mehr nur sportliche Nischenmodelle für ambitionierte Kenner, sondern auch einfacher zugängliche Mittelklasse-Maschinen für die breite Masse anbieten. Die Entwicklung läuft.

Die Jahre nach der Corona-Krise waren für KTM keine Leichten, aber dafür sehr erfolgreich. Die Modellpalette wurde ausgebaut, neue Modelle auf Kiel gelegt, andere verschwanden wieder in den Schubladen. Das Wachstum blieb stetig, im Jahr 2023 jedoch zeigte die Wachstumskurve erstmals eine Delle nach unten. Das führte zur Ankündigung, künftig margenträchtigen Segmenten mehr Wert beizumessen. In ihren Kernsegmenten wollen die Mattighofener ihr Angebot jedoch ebenso ausbauen.

Im Mittelklassebereich zwischen 390 und 790 Duke war dafür zunächst ein Naked-Bike angedacht, das auf einem modifizierten Reihenzweizylinder der 790 Duke geplant war und als 490 Duke auf den Markt kommen sollte. Der Entwicklungsaufwand lief jedoch aus dem Ruder, weshalb in diesem Bereich im Jahr 2026 nun ein in Kooperation mit CF Moto in China entwickeltes Modell auf Basis der 450NK auf den Markt kommen wird. Diese neue Duke soll Motor und Rahmen der CF Moto 450NK übernehmen, jedoch neue Fahrwerksteile und ein eigenes Design erhalten. Sie könnte ungeachtet des Hubraums 490 Duke genannt werden.

Als zweites Modell in diesem Bereich ist die 650 Duke geplant, die mit Partner Bajaj in Indien entwickelt und auch von diesem produziert werden soll. Als Gegnerin für Yamahas MT-07 konzipiert, bedient sich KTM in diesem Modell vor allem im eigenen Teileregal. Ersten Fotos eines frühen Testträgers deuten darauf hin, dass es sich hier um eine modifizierte 790 Duke handeln wird, deren bewährter Lc8c-Reihentwin mit reduziertem Hubraum zum Einsatz kommt.

Rahmen und Fahrwerksteile scheinen zunächst aus der Plattformspenderin 790 Duke entnommen worden zu sein. Der Lenkkopfwinkel scheint an Prototypen flacher zu sein als in der 790er, was auf eine weniger aktive Fahrwerksauslegung hindeutet. Am Motor fallen äußerlich nur wenige Änderungen auf. Zylinderkopf und Kühleinheit scheinen jedoch leicht überarbeitet. Als Hubraum gibt die Ziffer 650 im Namen einen Hinweis auf den Hubraum. Die Nennleistung wird sich mit unter 70 PS unterhalb der einzylindrigen 690 SMC bewegen.

Die Ergonomie des neuen Modells wurde angepasst. Sie wirkt bequemer und relaxter als bei der 790 Duke, was durch neue Fußrastenposition und einen überarbeiteten Lenker erreicht wird. Klares Indiz für eine gemütlichere Auslegung als in 790, 890 und 990 Duke, auch um einen breiteren Kundenkreis anzusprechen.

Die größte Baustelle am Prototypen ist derzeit noch das Design, denn dies besteht hier überwiegend aus Übernahmeteilen. Im weiteren Verlauf der Entwicklung dürfte sich hier noch einiges tun. Spätestens zum Marktstart der 650 Duke, der für das Frühjahr 2026 erwartet wird.

Ob das dann gleichzeitig das Ende der 790 Duke bedeutet, ist derzeit nicht klar. Klar aber ist, das KTM ab diesem Zeitpunkt ein ungewöhnlich großes Portfolio im Naked-Bike-Bereich bieten wird: Von den einzylindrigen 125, 200, 250 und 390 Duke über die mit Reihentwin.Modelle, von der 490 bis zur 990 Duke bis zum Flaggschiff mit V2-Antrieb, der 1390 Super Duke R Evo.

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