Swiss-Moto: BMW, Triumph und Piaggio kommen nicht
Swiss-Moto: Grösster Motorradanlass der Schweiz, doch BMW, Triumph, Aprilia, Guzzi, Vespa und Piaggio sind nicht mehr dabei
Schon im Juli gab BMW bekannt, dass man der Motorradmesse Swiss-Moto vom 20. bis 23. Februar 2020 fernbleiben werde. Nun haben Triumph und die Importfirma Ofrag mit den Marken Vespa, Piaggio, Aprilia und Moto Guzzi nachgezogen. Damit büsst die vom Verband der Schweizer Motorradimporteure motosuisse organisierte Messe klar an Attraktivität ein.
«Wir haben auf 2020 nicht viele Modellneuheiten und wollen einmal andere Kommunikationswege ausprobieren», sagt dazu Ofrag-Marketingleiter Moreno Stitz. «Der Entscheid gilt vorerst nur für 2020, dann schauen wir weiter.»
Naturgemäss wenig begeistert ist Messeleiter Yves Vollenweider, der vom Entscheid der Marke Triumph aus der Presse erfahren hat. Er verweist auf 70.000 Besucher, die jedes Jahr diese Messe besuchen. «Die Swiss-Moto ist der grösste Motorradanlass der Schweiz. Im Gegensatz zu anderen Branchenmessen gingen bei uns die Besucherzahlen nicht zurück, sondern blieben stabil.»
Ironischerweise war es die Hostettler-Gruppe (Yamaha, iXS, Shoei, technisches Zubeör, Reifen), die sich unmittelbar nach der Ankündigung von BMW kompromisslos zur Swiss-Moto bekannte. Ironisch deshalb, weil die Hostettler-Gruppe unter Hinweis auf die hohen Kosten der Messe ferngeblieben war, als diese aufs Jahr 2000 vom zweijährigen auf einen jährlichen Rhythmus umstellte. Erst seit 2012 ist die Hostettler-Gruppe wieder jedes Jahr an der Swiss-Moto, zu der sie sich nun vorbehaltlos bekennt.
Man muss der Crew um Messeleiter Vollenweider zugute halten, dass die Swiss-Moto längst keine simple Motorradausstellung mehr ist. Mit der Integration der Custom-Messe Swiss Custom, mit weiteren Sonderschauen und Clubpräsentationen hat sich die Swiss-Moto zu einem abwechslungsreichen, zuweilen überraschenden Motorradevent entwickelt, dem eigentlichen Startschuss für die Schweizer Motorradsaison.
Messeleiter Vollenweider gibt sich moderat kämpferisch: «Aus Kostengründen das Rahmenprogramm runterzufahren, das wäre jetzt ein grosser Fehler. Im Gegenteil werden wir versuchen, dieses noch auszubauen!»