Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

BMW M1000RR: Renntechnik für höchste Ansprüche

Von Rolf Lüthi
Mit der M1000RR bietet BMW erstmals nicht nur Teile, sondern ein ganzes Motorrad der M-Baureihe an. Bislang waren unter dem M-Logo ausschliesslich Autos zu haben.

Ende 2018 führte BMW Motorrad die erfolgreiche Angebotsstrategie der M Automobile bei Motorrädern ein und bietet seitdem M Sonderausstattungen und M Performance Parts an.

Mit der neuen BMW M 1000 RR –kurz M RR genannt – wurde jetzt das erste M Modell von BMW Motorrad Vorgestellt. Die M RR basiert auf der S1000RR. Bei BMW steht der Buchstabe M für Erfolge im Rennsport sowie für die Faszination von Hochleistungsmodellen von BMW und richtet sich an Kunden mit besonders hohen Ansprüchen an Performance, Exklusivität und Individualität.

In der neuen M RR kommt ein umfassend in Richtung Rennsporttriebwerk modifizierter, wassergekühlter Vierzylinder-Reihenmotor auf Basis des bekannten RR-Triebwerks mit BMW ShiftCam Technologie zur Variierung von Ventilsteuerzeit und Ventilhub zum Einsatz. 156 kW (212 PS) bei 14.500/min und Nm bei 11.000/min sind eine Ansage. Neben einer um 500 auf 15.100 min gesteigerten Maximaldrehzahl verfügt der M RR Motor über weitere technische Optimierungen.

Neue 2-Ring-Schmiedekolben von Mahle, angepasste Brennräume, auf 13,5 gesteigerte Verdichtung, längere und leichtere Titan-Pleuel von Pankl, schmalere und leichtere Schlepphebel, voll bearbeitete Einlasskanäle mit neuer Kanalgeometrie, Optimierungen an Nockenwellen und Ansaugtrakt und dazu eine leichte Abgasanlage aus Titan, die sagenhafte 3,657 kg einspart.

Der M RR-Motor tritt vor allem im für die Rennstrecke fahrdynamisch relevanten Bereich von 6 000 bis 15.100 min/min druckvoller an als das Standard-Triebwerk, ohne jedoch seine Qualitäten als faszinierender Kraftquell für sportliche Landstraßenfahrten eingebüßt zu haben. Die Anti-hopping-Kupplung ohne Selbstverstärkung wurde optimiert für Rennstarts.

Als wesentlicher Punkt im Lastenheft der Entwicklungsarbeit für die M RR stand die Aerodynamik. Die bei intensiven Testfahrten auf der Rennstrecke sowie im Windkanal der BMW Group entwickelten und aus Sichtcarbon gefertigten M Winglets an der Verkleidungsfront tragen dem Rechnung, da sie aerodynamischen Abtrieb und damit geschwindigkeitsabhängig zusätzliche Radlasten produzieren. Die zusätzliche Radlast am Vorderrad wirkt der Wheelie-Neigung entgegen, die Traktionskontrolle regelt weniger, es wird mehr Antriebskraft in Beschleunigung umgesetzt und der Fahrer erzielt schnellere Rundenzeiten. Auch in Kurven und beim Bremsen ist der Effekt der Winglets spürbar, der Abtrieb ermöglicht späteres Bremsen und sorgt für erhöhte Kurvenstabilität.

Das Fahrwerk der M RR basiert auf dem Brückenrahmen der S1000RR. Die USD-Gabel und das Zentralfederbein wurden überarbeitet und sind kompromisslos auf bestmögliche Rundenzeiten auf der Rennstrecke ausgelegt. Dazu wurde die Justierbarkeit des Schwingendrehpunkts erweitert. Das Augenmerk lag auf der Optimierung des Fahrverhaltens, des Brems-und Anfahrnickausgleichs sowie auf einem bestmöglichem Gefühl des Fahrers für Vorder- und Hinterrad.

Mit der neuen M RR gibt es – analog zu den Automobilen der BMW M GmbH – erstmals ein BMW Motorrad mit einer M Bremse. Sie wurde aus den Erfahrungen mit den Rennbremsen der BMW Werksmaschinen in der Superbike-WM entwickelt und bietet ein Maximum an Fading-Stabilität und Dosierbarkeit. Dazu sind in die M RR serienmässig Karbonräder eingebaut.

Als Sonderausstattung kann mittels eines Freischaltcodes (Inhalt M Competition Paket) über die OBD-Schnittstelle der Instrumentenkombination umfassendes Datenmaterial für die Verwendung des M GPS Laptrigger und des M GPS Datalogger (Original BMW Motorrad Zubehör) bereitgestellt werden.

Wem die neue M RR im Serientrimm noch nicht genügt, erhält mit dem M Competition Paket eine faszinierende Mischung aus edlen Bauteilen für den Renntechnik-Gourmet und den Ästheten zugleich. Das M Competition Paket umfasst neben der M GPS Laptrigger Software und zugehörigem Freischaltcode das M Frästeilepaket, das M Carbonpaket sowie eine in Silber gehaltene, 220 g leichtere Schwinge, eine reibungsoptimierte, wartungsarme und DLC-beschichtete M Endurance Kette sowie das Soziuspaket inklusive Höckerabdeckung.

In Deutschland wird die M RR ab 32.168 Euro kosten, in der Schweiz ab 33.200 Franken, in Österreich ab 33.800 Euro. Die M RR wird für den Superstock-Rennsport homologiert und es werden mindestens 500 Stück gebaut, womit die M RR als Basis für die Rennmaschinen der Superbike-WM dienen kann.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Schon gesehen?

Siehe auch

Kommentare

Direkter & zugänglicher: Einladung von SPEEDWEEK.com

Von Ivo Schützbach
Über die Jahre ist eine umfangreiche und diskussionsfreudige Community auf SPEEDWEEK.com entstanden. Das soll auch in Zukunft so sein, nur verlagern wir den Schauplatz.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 21.11., 23:30, Motorvision TV
    Classic Races
  • Do. 21.11., 23:35, SPORT1+
    Motorsport - Historic & Individual Motorsports Events
  • Do. 21.11., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 22.11., 03:20, ORF 1
    Formel 1: Großer Preis von Las Vegas
  • Fr. 22.11., 03:40, Motorvision TV
    Tuning - Tiefer geht's nicht!
  • Fr. 22.11., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 22.11., 04:00, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Fr. 22.11., 04:10, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr. 22.11., 05:00, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Fr. 22.11., 05:00, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2111212015 | 5