Cycle World: Printausgabe wird eingestellt
Cycle World, einst das grösste Motorradmagazin der Welt, wird mit der Oktober-Ausgabe letztmals in gedruckter Form erscheinen
Das mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpfende Verlagshaus Bonnier Corporation hat seine Powersport-Abteilung Bonnier Motorcycle Group dem Finanzinstitut Octane verkauft. Die Bonnier Motorcycle Group umfasst die Titel Cycle World, Motorcyclist, Dirt Rider, Motorcycle Cruiser, UTV Driver, ATV Rider, and Cycle Volta. Von diesen Titeln erscheint nach einer Restrukturierung 2017 nur noch Cycle World in gedruckter Form, der Rest sind Online-Magazine.
Mit dem Verkauf an Octane wird nun auch die Printausgabe von Cycle World eingestellt, das im Oktober letztmals in gedruckter Form erscheinen wird. Gegründet hat Cycle World 1962 von Joe Parkhurst, das zeitweise weltgrösste Motorradmagazin wurde seither mehrmals weiterverkauft und war seit 2011 im Besitz der Bonnier Corporation. Mark Hoyer, der aktuelle Redaktionsleiter der Bonnier Motorcycle Group, wechselt mit dem Verkauf zu Octane.
«Wir kaufen diese Titel, weil wir Menschen für Motorsport-Geräte interessieren wollen», kommentiert Octane-CEO Jason Guss. «Unser Ziel ist es, dass weiterhin unvoreingenommene Produktbeschreibungen, objektive Testberichte und unterhaltsame Geschichten für Motorsport-Enthusiasten publiziert werden. In Kombination mit unserer Finanzierungsplattform und unseren Partner-Handelshäusern können Konsumenten sich über ihre Traumfahrzeuge informieren und ihre Träume geradewegs und unkompliziert verwirklichen.»
Diese Geschichte widerspiegelt die aktuelle Entwicklung. Das Marktumfeld für Printerzeugnisse ist schwierig, die Transformation zu reinen Online-Magazinen ist nicht in jedem Fall die Lösung. Generell sinken die Werbeeinnahmen kontinuierlich, auch weil Werbebudgets heute teilweise anders investiert werden.
Octane kann es sich leisten, die akquirierten Online-Magazine zu finanzieren, die Abhängigkeit von Werbung aus der Branche, über die man berichtet, sinkt dadurch. Ob gesicherte Budgets und weniger finanzielle Verstrickung mit der Branche zu besserer journalistischer Qualität führen, muss sich erst noch zeigen.