Vor 50 Jahren erschien das Ur-Video der Motorradszene
Der Filmemacher Bruce Brown hatte sich schon einen Namen gemacht, unter anderem mit dem unnachahmlich lakonischen Surfer-Epos «Endless Summer». Dennoch fand er keinen Investor, der einen Film über die US-Motorradsportszene finanzieren wollte. Bis er den Schauspieler Steve McQueen kontaktierte. Der sträubte sich nur einen Tag lang, dann sagte er zu, beteiligte sich schliesslich mit 313.000 Dollar an den Produktionskosten und spielte im Film sich selbst, einen Offroad-Motorradenthusiasten.
On Any Sunday ist sowohl ein Zeitdokument als auch die weiterhin treffende Beschreibung eines Lebensgefühls. Die Dynamik der Filmsequenzen begeistert noch heute. Brown drehte schon mit Helm- und Onboard-Kameras, als es solche noch gar nicht gab.
Die ganze Breite der Szene wird dokumentiert, vom Angestellten, der zur Arbeit fährt, bis zum professionellen Rennfahrer, der um Meistertitel und Preisgelder kämpft. Der Zuschauer ist mitten drin in der glühenden Hitze von Wüstenrennen und im feuchtkalten Graupelschauer auf dem Eisspeedway-Oval.
Steve McQueen starb schon 1980, Bruce Brown folgte ihm vor drei Jahren. Dennoch geht die Geschichte weiter: Dana Brown, der Sohn von Bruce, wurde ebenfalls Filmemacher und veröffentlichte 2014 mit «On Any Sunday, The Next Chapter» eine Fortsetzung oder aktualisierte Version des Filmdokuments seines Vaters.