Offiziell: KTM zeigt die Duke 390 und die Duke 125
Wie SPEEDWEEK-Leser seit mehr als zwei Jahren wissen, arbeitet KTM an einer kompletten Renovierung der kleinen Dukes mit 125 und 390 ccm. Nun hat KTM den 2024er Jahrgang der 125er und 390er Duke offiziell vorgestellt und bezeichnet diese Modelle als «eine komplett neue Generation mit neuen Motoren, einem völlig neuen Fahrwerkskonzept und einem neuen Design». Die 2024er Modelle markieren die größte Veränderung der Duke-Modellreihe im Hubraumbereich unter 500 ccm seit der Präsentation der KTM 125 Duke im Jahr 2011.
Das neue Chassis bestehet aus einem komplett neuen Hauptrahmen aus Stahl-Gitterrohr und einem Heckrahmen aus Aluminium-Druckguss, das dank einer erhöhten Torsionssteifigkeit die Fahrdynamik, die Agilität und das Feedback verbessern soll. Die neuen Gabelbrücken mit geändertem Versatz sollen ebenfalls das Fahrverhalten optimieren und mehr Kontrolle und Stabilität erwirken.
Der Rahmen ist mit einer neuen, leichteren Fachwerkschwinge verbunden. Das Federbein ist direkt angelenkt und nach rechts versetzt eingebaut, um Platz für einen größeren Luftfilterkasten zu schaffen und dabei gleichzeitig die Sitzhöhe von 830 auf bis zu 800 mm zu verringern. Die geringere Sitzhöhe wurde bewusst den Duke-Designern ins Pflichtenheft geschrieben, um die Zugänglichkeit zu verbessern, ohne Kompromisse in punkto Stabilität oder Handling einzugehen. Mit Federwegen von 150 mm vorn und hinten ist man auch für ondulierte Nebenstrassen gerüstet.
Ins neue Chassis ist eine neue Generation von leichten, kompakten Einzylindermotoren eingebaut. Die Motorenbaureihe mit der Bezeichnung LC4c umfasst zwei Motoren, den 125er und den 390er, die beide Euro 5.2 erfüllen.
Basierend auf den Erfahrungen mit der vorherigen Generation sind optimierte Zylinderköpfe und Getriebe verbaut. Die 390er Version ist ideal für den Einstieg in die Führerscheinklasse A2. Am 390er Motor wurde bei identischer Bohrung von 89 mm der Hub von 60 auf 64 mm verlängert, was den hubraum von 373 auf 399 ccm erweitert und die Leistung um ein PS auf 45 PS bei 8500/min erhöht. Als Zugabe gibts 2 Nm mehr Drehmoment.
Volle Ausstattung wird auch bei kleinen Hubräumen immer selbstverständlicher. KTM stattet die beiden neuen Duke-Modelle serienmässig mit der neuesten Generation des Supermoto-ABS, Kurven-ABS, 5-Zoll-Kombiinstrument und Smartphone-Konnektivität aus. Beide können mit einem optionalen Quickshifter+ aufgerüstet werden und verfügen über die gleiche Bremsen-Hardware mit Radial-Vierkolbenzange und 320er Einzelscheibe vorne. Optisch unterscheiden sich die beiden Modelle klar voneinander, tragen aber den gleichen, 15 Liter fassenden Stahltank (vormals 13,5 Liter).
Die KTM 390 Duke bekommt neu eine einstellbare USD-Gabel. Wie zuvor beträgt der Innenrohrdurchmesser 43 mm, neu ist die fünfstufige Einstellbarkeit für Zug- und Druckstufe. Am Federbein gibt es nun mit der einstellbaren Zugstufe zur schon bislang einstellbaren Federvorspannung eine weitere Möglichkeit, das Motorrad auf den Fahrer abzustimmen. Dazu gibt es zwei Fahrmodi, Street als Standardeinstellung und Rain mit zahmerer Gasannahme für ungünstige Witterungsbedingungen.
An der 390er Duke ist ein Track-Displaymodus anwählbar. Dieses serienmäßige Feature bietet alles, was sich das Rennfahrerherz wünscht, wie eine vergrößerte Drehzahlanzeige, eine Launch Control für den perfekten Start und sogar einen Laptimer. Unnötige Informationen werden auf das absolute Minimum reduziert.
Den Track-Displaymodus gibt’s auch an der 125 Duke, jedoch nur gegen Aufpreis. Die Gabel ist nicht einstellbar, das Federbein nur in der Vorspannung, und Fahrmodi brauchts bei 125 ccm und A1-konformer Leistung von 15 PS nicht. Weil die 125 Duke auf dem gleichen Fahrwerk basiert wie die ungleich leistungsstärkere 390er, kann die 125er Version kein Leichtgewicht sein: KTM gibt 154 kg ohne Benzin an, für die 390 Duke sind es nur 11 kg mehr. Für beide Modelle ist noch kein Preis bekannt.