BMW R12 nineT: Klassischer mit Gitterrohrrahmen
Mit der R nineT präsentierte BMW Motorrad im Jahr 2013 ein klassisches, unverkleidetes Motorrad. Die seltsame Modellbezeichnung verwies damals auf 90 Jahre Motorradbau bei BMW. Mittlerweile sind es demzufolge 100 Jahre her, seit BMW mit der R32 das erste Motorrad vorstellte, weshalb man die neue Modellgeneration in R12 nineT umbenannte, wobei der Buchstabe R bei BMW für ein Motorrad mit Boxermotor und die Ziffer 12 für den Hubraum steht. Logisch.
Markanteste Neuerung an der überarbeiteten R12 nineT ist der komplett neue entwickelte Gitterrohr-Brückenrahmen aus Stahl. Er ist jetzt einteilig ausgeführt, während der Rahmen der bisherigen R nineT aus einem vorderen und einem hinteren Hauptrahmen bestand, die miteinander verschraubt sind. Weiterhin mit dem Hauptrahmen verschraubt ist der ebenfalls aus Stahlrohr gefertigte Heckrahmen, wodurch die Möglichkeiten des Customizing nicht eingeschränkt werden. Im neuen Rahmen steht das seitlich angeordnete Federbein nicht mehr fast senkrecht, sondern schräg nach vorne geneigt. Die wegabhängige Dämpfung ist neu abgestimmt.
Beibehalten wurde die einstellbare USD-Gabel und die Bremsanlage mit Radial-Vierkolbenzangen, Stahlflexleitungen und schwimmend gelagerten 310er Bremsscheiben vorne. Kurven-ABS ist serienmässig. Die weitere Elektronik bleibt mit drei Fahrmodi, Traktionskontrolle und Motorbremskontrolle erfreulich überschaubar.
Der luft-/ölgekühlte Boxermotor mit 1170 ccm Hubraum leistet in der R12 nineT 109 PS bei 7000/min und 115 Nm bei 6500/min. Im Zuge der kompletten Neukonstruktion des Fahrwerks wird auch eine neue Airbox verbaut. Sie ist jetzt vollständig unter der Sitzbank integriert. Neu ist auch die linksseitig verlegte Auspuffanlage mit zwei übereinander angeordneten Endschalldämpfern. Erbsenzähler haben bemerkt, dass die Leistungsangaben um 1 PS und ein Nm geringer sind als beim Vormodell, wobei die Spitzenleistung bei niedrigerer, das Drehmomentmaximum dafür bei höherer Drehzahl anliegt.
Die R12 nineT ist serienmäßig mit zwei analogen Rundinstrumenten für Geschwindigkeit und Drehzahl sowie einem USB-C-Anschluss auf der linken und einer 12V-Steckdose für das Bordnetz auf der rechten Fahrzeugseite ausgestattet. Dem Wunsch nach möglichst großen Freiheitsgraden beim Customizing tragen die Rundinstrumente wie bisher mit der Kommunikation über LIN-Bus sowie einer Trennung von Steuerungs- und Anzeigeeinheit Rechnung.
Der Aluminiumtank mit gebürsteten und klar lackierten Seitenflächen ist 30 mm kürzer und im hinteren Bereich schmaler, fasst aber auch einen Liter weniger als bisher. Dadurch sitzt der Fahrer Vorderrad-orientiert näher am Lenker.
Die BMW R12 nineT ist ab Frühling 2024 in zwei Schwarz-Varianten und in Grün erhältlich zum Preis ab 17.410 Euro (Österreich 20.690 Euro, Fr. 17.900.-).