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Neue Assistenzsysteme von Bosch: Premiere bei KTM

Von Rolf Lüthi
KTM: Vom Bosch-Radar behütet durch das Chaos de Strassenverkehrs

KTM: Vom Bosch-Radar behütet durch das Chaos de Strassenverkehrs

Neue, radarbasierte Assistenzsysteme von Bosch verfügen über sechs neue Funktionen, die Unfälle verhindern sollen. Als erstes Motorrad wird damit eine neue KTM ausgerüstet sein.

Bosch verrät uns nicht, um welche neue KTM es sich dabei handeln wird, doch die Spekulationsmöglichkeiten sind begrenzt: Wir tippen auf die 1390 Super Adventure oder die 1390 Super Duke GT, beide Modelljahrgang 2025. Schon anno 2013 debütierte das Kurven-ABS von Bosch in der KTM 1190 Adventure.

Die erstaunlichste Neuerung, die Adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung – Stop and Go (ACC S&G), bedingt ein Motorrad mit automatisiertem Getriebe. So genannte Abstands-Tempomaten sind auch am Motorrads nicht neu. Neu ist, dass ACC S&G das Motorrad bis zum Stillstand bringen kann. Kommt das Motorrad zum Stillstand, muss der Fahrer nicht auskuppeln und kann dam Motorrad mit einem Knopfdruck oder einer kurzen Betätigung des Gasgriffs wieder in Bewegung setzen, sobald der Vordermann anfährt.

Das versetzte Fahren in der Gruppe ist bei Motorradfahrern beliebt, überfordert aber oft den Abstands-Tempomat, wenn die Funktion zwischen vorausfahrenden Motorrädern wechselt. Der Group Ride Assist GRA als praktische Erweiterung des ACC erkennt über einen Algorithmus versetztes Fahren in der Gruppe und regelt die Geschwindigkeit so, dass der Abstand zu den vorausfahrenden Motorrädern automatisch eingehalten wird. Außerhalb einer Gruppe funktioniert der GRA wie ein konventioneller Abstands-Tempomat.

Im fließenden Verkehr unterstützt der Riding Distance Assist (RDA) dabei, einen angemessenen Abstand einzuhalten und beugt so Auffahrunfällen vor. Während beim ACC eine Zielgeschwindigkeit eingegeben werden muss, wird das Motorrad mit aktiviertem RDA ganz normal über den Gasgriff gesteuert. Im Fahrbetrieb reduziert das System automatisch die Beschleunigung des Fahrzeuges oder bremst, falls erforderlich. Den gewünschten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug kann der Fahrer voreinstellen. Ebenso kann er die Funktion ausschalten setzen oder sie durch Betätigung des Gasgriffs entgegen der von der Funktion erzeugten Verzögerung übersteuern.

Emergency Brake Assist (EBA), bei Automobilen auch Notbremsassistent genannt, wird bei Erkennen einer Kollisionsgefahr und zu geringem Bremseingriff des Fahrers ausgelöst. Der Bremsdruck wird aktiv erhöht, um einen möglichst kurzen Bremsweg zu erreichen.

Die Rear Distance Warning (RDW) überwacht die Situation hinter dem Fahrer und informiert ihn über das Cockpit-Display, wenn ein anderes Fahrzeug zu nah auffährt. Auf Basis dieses Hinweises kann der Fahrer die Situation entschärfen (Gas geben, zur Seite ziehen) und so einem Auffahrunfall vorbeugen.

Die Rear Collision Warning (RCW) warnt Fahrzeuge hinter dem Motorrad, beispielsweise durch Aktivieren der Warnblinkanlage, wenn eine Auffahrkollision droht. So kann die Funktion den Motorradfahrer vor einem Unfall schützen, falls er übersehen wird oder unerwartet bremsen muss – sei es beim Warten an der Ampel, im Stau oder im fließenden Verkehr.

Welche vier dieser sechs radarbasierten Assistenzsysteme im neuen Modell von KTM im November 2024 vorgestellt und ab 2025 in Serie gehen werden, wird uns noch nicht verraten.

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