ADAC: VW, BMW und Daimler geben 40 Preise zurück
Manipulation bei der Wahl zum Gelben Engel
Die deutschen Autobauer hatten es angekündigt: Sollten sich die umfängliche Manipulationen bei der Wahl zum Gelben Engel bewahrheiten, würden sie ihre Preis zurückgeben. Wie die «Bild am Sonntag» berichtet, schicken BMW, VW und Daimler insgesamt 40 Auszeichnungen zurück an den ADAC.
«Es handelt sich um 19 erste Preise und weitere Auszeichnungen, die in den nächsten Tagen dem ADAC zugestellt werden», sagte Peter Thul, Leiter Produktkommunikation bei Volkswagen. Bei BMW sind es zehn Auszeichnungen, bei Daimler elf, so das Blatt unter Berufung auf einen Sprecher.
«Für uns als BMW Group sind Auszeichnungen und Preise nur dann von Bedeutung, wenn sie unabhängig und transparent ermittelt werden – andernfalls sind sie wertlos. Durch die nun nachgewiesenen Manipulationen bei der Stimmenauswertung hat der Gelbe Engel des ADAC seine Glaubwürdigkeit verloren. Wir werden daher sämtliche Gelbe Engel Auszeichnungen der vergangenen Jahre zurückgeben», erklärte das Unternehmen.
Die Wirtschaftsprüfergesellschaft Deloitte hatte in der vergangenen Woche erste Ergebnisse ihrer Untersuchung der Wahl zum beliebtesten Auto veröffentlicht. Beim Gelben Engel wurde demnach nicht nur die Zahl der Teilnehmer manipuliert, sondern auch das Ranking verändert. Die Untersuchungen dauern noch an, allerdings gebe es «klare Anhaltspunkte» dafür, dass ähnliche Manipulationen auch in den Vorjahren vorgenommen worden seien.
Präsident Peter Meyer hatte kurz zuvor die Konsequenzen gezogen und war zurückgetreten. Derweil kämpft der ADAC um die Rückgewinnung seiner Reputation. So wurde ein 10-Punkte-Plan veröffentlicht, außerdem ein Beirat geschaffen. Diesem Beirat werden Jürgen Heraeus, Chef von Unicef Deutschland, sowie der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, angehören.