Langbahn-DM Werlte: Erik Riss flog allen davon
Erik Riss gewann ganz im Stil seines Vaters Gerd
Dass in Werlte überhaupt gefahren werden konnte, war dem Mut und der Tatkraft der rührigen Mitglieder und Helfer des MSC Werlte zu verdanken. Noch am Vortag und in der Nacht hatte es wie aus Kübeln geschüttet, sodass am Renntag von frühmorgens an knapp 400.000 Liter Wasser von der Bahn gepumpt werden mussten. Das Training konnte daher erst mit einer Stunde Verspätung beginnen, aber die Bahn war danach perfekt präpariert.
Erik Riss war der Star des Flutlichtabends. Wie der 18-jährige Bad Wurzacher um die 541 Meter lange Sandbahn bretterte, erinnerte viele Besucher an dessen Vater Gerd Riss, der jetzt als Betreuer seines Sohnes immer mit dabei ist. Vor allem die guten Starts halfen dem Youngster: «Das ist hier natürlich total wichtig, denn wenn du den Strahl vom Vordermann bekommst, sind deine Chancen dahin.» Fünf Läufe und fünf Siege, das war die beeindruckende Bilanz des Siegers. «Im letzten Jahr lief es nicht so gut für mich, daher hatte ich keine großen Erwartungen an dieses Finale. Aber dann habe ich im Training schon gemerkt, dass ich hier gewinnen kann. Dann wollte ich den Sieg. Jetzt kann mir ihn niemand mehr nehmen, ich bin Deutscher Meister.»
Vizemeister Jörg Tebbe strahlte nach Rennende gegen 24 Uhr ebenfalls: «Ich bin absolut happy, dass ich auf dem Treppchen stehe. Erik ist verdient Meister geworden, denn er konnte seinen Strich fahren. Ich bin heute Abend an der Grenze des Machbaren gefahren, da ich in den acht Wochen nach meinem Sturz in Scheeßel in puncto Kondition nicht viel trainieren konnte.»
Bernd Diener und Enrico Janoschka hatten nach dem Finale jeweils zwölf Punkte auf ihrem Konto. Also musste das Stechen um die Plätze 3 und 4 entscheiden. Janoschka hatte dabei den Nachteil, einen Sturz in seinem dritten Lauf wegstecken zu müssen. Der Sarmstorfer war im Kampf mit Tebbe außen mit dem Vorderrad in losen Sand gekommen und Überkopf gegangen. Im Stechen hielt er dann mit Diener knapp drei Runden mit, drehte dann den Gashahn aber zu und ließ den Gegenbacher ziehen. Der 55-Jährige freute sich später diebisch: «Ich bin so richtig happy, dass ich in meinem Alter hier noch so mithalten konnte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Wir haben vor dem Endlauf den Vergaser gewechselt, das hat sich ausgezahlt, denn das Motorrad hatte ein ganz anderes Verhalten als vorher.»
Matthias Kröger zeigte anfangs mit zwei Laufsiegen ebenfalls eine ganz starke Leistung. Der Bokeler, der nach seinem Crash in Scheeßel böse verletzt im Krankenhaus lag, stürzte allerdings in seinem dritten Heat. Im Re-Run fuhr der 45-Jährige zwar dann noch einen Punkt ein, aber danach war die Luft für ihn raus.
Stephan Katt konnte mit seiner Leistung nicht zufrieden sein. Mit nur einem Laufsieg und drei dritten Plätzen reichte es für den Neuwittenbeker nicht für das Finale: «Mein Bike war schlecht abgestimmt, das war einzig und allein mein Fehler. Ich stecke den Kopf aber nicht in den Sand.»
Das VIDEO zum Finale.
Ergebnisse Langbahn-DM Werlte/D:
1. Erik Riss, 20 Punkte. 2. Jörg Tebbe 16. 3. Bernd Diener 12+4. 4. Enrico Janoschka 12+0. 5. Matthias Kröger 10. 6. Christian Hülshorst 10. 7. Stephan Katt 10. 8. Kai Huckenbeck 8. 9. Enrico Sonnenberg 6. 10. Bernd Dinklage 5. 11. Marcel Dachs 5. 12. Kai Dorenkamp 3. 13. Nadine Frenk 2. 14. Jens Benneker 1. 15. Dennis Helfer 0. 16. Markus Eibl 0.