Stephan Katt mit professioneller Hilfe aus dem Tief
Stephan Katt (42) zeigte in Werlte eine gute Leistung
Zu den herausragenden deutschen Langbahnpiloten der vergangenen zwölf Jahre gehört Stephan Katt. Der heute 38-jährige Schleswig-Holsteiner aus Neuwittenbek im Kreis Rendsburg-Eckernförde wurde 2006 erstmals Europameister. Bis heute gewann der «Catman», wie er von seinen Fans genannt wird, diesen Titel dreimal. Ebenso oft wurde er Deutscher Meister, zuletzt im vergangenen Jahr in Bad Hersfeld.
Stephan Katt wurde auch siebenmal Team-Weltmeister. 2017 wurde er in Roden zwar von Team-Manager Josef Hukelmann nicht eingesetzt, aber er gehörte zur siegreichen deutschen Mannschaft. Im Langbahn-Grand Prix war Katt nicht so erfolgreich. 2016 hatte er großes Pech mit seinem Trainingssturz beim GP in Südfrankreich. Danach war für ihn die Saison damit beendet.
2017 erhielt Katt aber eine permanente Wildcard und fuhr einen sehr respektablen Platz 5 in der Langbahn-WM ein. In dieser Saison hinkt der eigentlich immer positiv denkende Deutsche seinem Leistungsvermögen hinterher. Nach drei Langbahn Grands Prix hat er lediglich acht Punkte auf seinem Konto, das bedeutet Platz 16.
Damit steht seine Teilnahme an der WM im kommenden Jahr auf der Kippe, denn nach seinem heftigen Sturz in Altrip musste er die WM-Qualifikation in Marienbad absagen. Eine tiefe Fleischwunde am rechten Arm und Prellungen am ganzen Körper ließen seinen Einsatz nicht zu. Die Wildcard beim Challenge in Bielefeld bekam Lukas Fienhage, der dort bekanntlich unverschuldet nach einem bösen Crash ausscheiden musste.
Beim EM-Finale in Tayac (F) stürzte Stephan Katt wieder. «Ein Motorschaden, ein Sturz, ein verbogenes Motorrad, die Zündung defekt und ein noch nicht geklärter Ausfall, alles das in nur drei Läufen, der Tiefpunkt ist gerade erreicht», klagte der Norddeutsche danach deprimiert.
Beim Langbahn-GP im niederländischen Roden reichte es für ihn zuletzt wieder nur zu drei Punkten. Seine Starts waren zwar durchweg gut, aber bis zur ersten Kurve wurde er jeweils nach hinten durchgereicht. «Du hättest mir da den besten Motor der Welt einbauen können, aber ich hätte es trotzdem vermasselt», sagte Stephan Katt nach dem Rennen in Werlte zu SPEEDWEEK.com, «ich hatte in der vergangenen Zeit so viele Probleme, ohne professionelle Hilfe wäre ich da nicht heraus gekommen.»
Dass der psychologische Zuspruch durchaus schon seine Wirkung gezeigt hat, wurde in Werlte deutlich. Katt drehte unter schwierigen Bedingungen auf dem löcherigen und derbe staubigen Hümmlingring konsequent am Gashahn und fuhr hinter dem Briten James Shanes auf Platz 2. Im Handicap-Superfinale wurde er am Ende Dritter.
Zwei Grands Prix stehen noch aus. Bleibt zu hoffen, dass die deutschen Fans ihre Lieblinge kräftig unterstützen, auch Stephan Katt. Sie alle brauchen das.