Jannick de Jong: «Wäre gerne in Bielefeld gefahren»
Jannick de Jong will mit der WM noch warten
Ein Unding: Der DMSC Bielefeld führt an diesem Sonntag (12. Juni) das Qualifikationsrennen zum Langbahn-Challenge durch, aber die Verantwortlichen der FIM in Mies (CH) haben den Bielefeldern immer noch kein vollständiges Teilnehmerfeld zugesendet. Die Programme sind mittlerweile zwar gedruckt, aber die Namen der Fahrer fehlen auf dem Tableau.
So wird der DMSC kurzfristig ein paar tausend Einlegeblätter mit der vollständigen Liste nachdrucken müssen, was zusätzliche Kosten für den Club verursacht. 25 Piloten werden am Sonntag auf dem Leineweberring am Start sein. Je Fünf von ihnen stehen pro Lauf am Band, jeder fährt einmal gegen jeden, macht insgesamt 25 Läufe. Die zwölf Punktbesten sind für den Challenge am 13. Juli in Marmande (F) qualifiziert.
Aus deutscher Sicht nehmen Stephan Katt, Jörg Tebbe, Christian Hülshorst, Fabian Wachs, Danny Maaßen und möglicherweise Jens Benneker teil. Von den Briten weiß man, dass Charley Powell und Jake Mulford anreisen und die Tschechen sind mit ihrem Nationenteam (Martin Malek, Hynek Stichauer und Josef Franc) dabei. Für Österreich fährt Andrew Appleton.
Die Niederlande sind mit Weltmeister Romano Hummel, Mika Meijer und Henry van der Steen vertreten. Theo Pijper und Dave Meijering fehlen verletzungsbedingt.
Jannick de Jong hat dagegen abgewinkt, in Bielefeld an der WM-Qualifikation teilzunehmen. Der am 7. Juni 35 Jahre alt gewordene Langbahn-Weltmeister von 2015 erklärte nach seiner vierjährigen Zwangspause im Gespräch mit SPEEDWEEK.com seine Gründe für diese Absage.
De Jong: «Ich wäre gerne in Bielefeld gefahren, aber ich will noch ein Jahr warten, ehe ich wieder in den WM-Modus gehe. Erstens will ich nicht auf Kosten anderer fahren und dann bin ich realistisch, ich bin zwar fit, aber noch nicht ganz wieder auf dem Niveau, auf dem ich früher war. Und das will ich mir jetzt in den Rennen der Dutch Open und bei offenen Rennen wie in Bad Hersfeld oder Pfarrkirchen erst wieder erarbeiten.»
Seine Familie hilft ihm dabei. «Die Familie war die beste Entscheidung meines Lebens», gesteht de Jong, «meine Frau Femke steht zum Bahnsport und sagt, dass ich wieder fahren soll und unser kleiner Sohn Joren macht uns so viel Freude. Wir haben Arbeit, ein Haus und sind glücklich, da wird der Erfolg auf der Bahn auch wieder kommen, aber ich will nichts überstürzen.»
Auf dem Westfalenring in Lüdinghausen zeigte Jannick de Jong an Himmelfahrt schon mal mit einer eindrucksvollen Vorstellung, dass mit ihm in Zukunft wieder zu rechnen ist. Da fehlte allerdings der amtierende Weltmeister Romano Hummel, der seinen Landsmann sowohl in Vries (NL) als auch zuletzt in Stadskanaal (NL) besiegen konnte.
Für das Rahmenprogramm bleibt am Sonntag in Bielefeld nicht viel Zeit. In der Internationalen Seitenwagenklasse sind in drei Läufen folgende Teams dabei: Markus Brandhofer/Sandra Mollema (D/NL), Mitch Godden/Paul Smith (GB), Jan Kempa/Sina Stickling (D), Ole Möller/Linda Frohbös (D) und Imanuel Schramm/Frank Schiemer (D) plus zwei Reserve-Gespanne.