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Lukas Tulovic: «Ein Pitbike macht höllisch Spaß»

Von Esther Babel
Lukas Tulovic vor Christof Höfer

Lukas Tulovic vor Christof Höfer

Mit Kiefer Racing geht Lukas Tulovic die Moto2-EM an, auch im MotoE-Weltcup ist er bei Tech3 E-Racing dabei. Die Motivation steigt mit jedem Meter auf dem Motorrad, egal ob auf großen oder kleinen.

Am vergangenen Dienstag gönnte sich Lukas Tulovic in der F73-Academy von BMW-Boxer-Cup Sieger 2019 Christof Höfer einen gepflegten Ausflug mit dem Pitbike.

Im Interview mit SPEEDWEEK.com berichtet der 19-jährige Deutsche über die rennfreie Zeit und die Rückkehr auf die Strecke.

SPEEDWEEK.com: Hast du mit dem Pitbike-Ausflug deinen persönlichen Corona-Lockdown beendet?

LT: Nein, der wurde schon viel früher beendet. Ich war schon in Jerez zum ersten MotoE-Test, Mitte März. Schon damals stand es auf der Kippe. Brechen wir es nach dem ersten oder zweiten Tag ab oder ziehen wir es durch? Es wurde durchgezogen. Am Tag nach uns war noch ein Test von Team Freudenberg geplant. Aber da wurde die Strecke morgens um 10 Uhr auf einen Schlag zugemacht. Dann war erst mal Lockdown. Für mich ging es dann schon vor ein paar Wochen wieder los. Beim AMC Ettlingen. Da durften ein paar Profi-Fahrer schon mal trainieren. Außer mir zum Beispiel noch Dirk Geiger. Mit dem bin ich auch ein paar Runden gefahren. Da gab es wohl irgendeine Ausnahmeregelung, dass Profi-Sportler wieder trainieren dürfen und da durften wir ein paar Runden drehen. Dann bin ich auf dem Gelände vom Team Kiefer ein paar Runden Supermoto gefahren, um einfach wieder ein bisschen auf dem Motorrad zu sitzen. Denn gar nichts machen, ist halt auch nicht förderlich. Und jetzt eben das Event bei Christof Höfer in der F73-Acadmy. Ich bin also schon wieder in paar Mal auf dem Motorrad gesessen. Über Pfingsten war ich dann noch bei Hafeneger Renntrainings in Hockenheim als Instruktor dabei und konnte da ein paar Runden drehen. So lange war mein Lockdown dann auch wieder nicht. Es ging.

Wie hat es sich angefühlt, wieder auf dem Motorrad zu sitzen?

LT: So zwei Monate ungefähr saß ich auf keinem Motorrad. Mit meinem Roller bin ich auf der Straße von A nach B gefahren. Aber so richtig Motorrad gefahren bin ich eben die acht Wochen nicht. Aber ich habe mich schnell wieder eingefunden, es war kein großes Thema. Es war so als wäre die Saison beendet und dann kommt Weihnachten und Neujahr und dann sitzt man ab Januar wieder auf dem Moped. Ungefähr so hat es sich angefühlt, wie die alljährliche Winterpause. Also ich habe mich auch jetzt wieder gut eingefunden.

Kann ein Pitbike ein Ersatz für eine Moto2 und eine Kartbahn für eine Rennstrecke sein?

LT: Nein. Also nein. Eine Moto2 mit einem Pitbike zu vergleichen, klar es sind beides Motorräder. Ein Pitbike auf einer Kartbahn ist ein total geiles Trainingsmittel, man kann viel damit lernen. Es macht höllisch Spaß. Dieses Mal mit den IDM-Piloten Marco Fetz, Basti Ubl und mit Christof Höfer, da sind wir zu viert zusammengefahren. Das war richtig cool und ein geiles Training. Aber auf einer Moto2 zu sitzen und das auf einer großen Strecke ist schon nochmal was ganz anderes. Als Training ist das Pitbike mega perfekt. Aber Moto2 auf der Rennstrecke ist nochmal eine ganz andere Hausnummer.

Bist du allen davongefahren oder kann man da auch als IDM-Pilot oder gar als Hobbypilot wie SPEEDWEEK.com-Fotograf Felix Wiessmann gegen dich anstinken?

LT: Ich will jetzt echt nicht eingebildet klingen, aber ich fahre jetzt seit 15 Jahren. Letztes Jahr in der der WM, was mir sehr viel Erfahrung und ein gewisses Level eingebracht hat. Klar merkt man das. Marco war auch richtig schnell, Fifty Höfer auch, der fährt ja fast nur Pitbike. Von daher hatte der einen Vorteil, weil ich ja nicht so oft Pitbike fahre. Eher selten. Vom Speed waren wir da sehr ähnlich, es gibt sich da nicht viel auf der Kartbahn. Die Unterschiede sind geringer als auf einer großen Strecke, wo man auf einem gewissen Level als Fahrer mehr machen kann. Auf so einer Kartbahn waren wir dann schon eng beieinander.

Haben die Hygiene-Regeln das Vergnügen geschmälert und fiel es schwer, sich daran zu halten?

LT: Mir fällt es mittlerweile nicht mehr so arg schwer, mich daran zu halten. Klar, es nervt, wenn man die ganze Zeit diese Maske aufhat und schwerer Luft kriegt. Aber bei uns im Restaurant in Eberbach, oder wenn ich Pizza ausliefere oder irgendwas in der Art, da habe ich eh immer eine Maske auf. Ich bin es schon gewöhnt. Man hat es halt im Hinterkopf und denkt, ach jetzt muss ich das Ding wieder aufsetzen, aber es gehört halt dazu und lieber so als gar nicht. Ich finde es gut, alle halten sich so ziemlich an die Vorgaben. Ich finde es positiv, dass man so dann doch eine Veranstaltung stattfinden lassen kann, statt eben keine Veranstaltung. Der Fahrspaß auf der Strecke war der derselbe. Im Fahrerlager muss man mehr drauf achten, aber wir hatten genau soviel Spaß wie normalerweise auch.

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