MotoE: Heftiger Sturz von Weltmeister Hector Garzo
Am 10. Mai startet die MotoE-WM in Le Mans in die neue Saison. Zur Vorbereitung fand Anfang April auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya ein offizieller Test statt. Das deutsche Intact-GP-Team war mit den beiden Fahrern Hector Garzo und Neuzugang Lorenzo Baldassarri vor Ort, um sich mit der für die Saison 2025 überarbeiteten Ducati V21L für den Frankreich-GP einzustimmen.
Garzo hatte 2024 für Intact den Titel geholt. Beim Barcelona-Test hatte der Weltmeister bereits am ersten Tag in der ersten Runde einen heftigen Crash und zog sich dabei ein schmerzhaftes Knochenödem des Trapezium-Knochens im linken Daumen zu. Der Spanier fuhr dann zur weiteren Abklärung und Behandlung in das IMED Hospital in Valencia, wo glücklicherweise eine Fraktur ausgeschlossen werden konnte. Der 26-Jährige konnte aber den Test nicht fortsetzen. Der Saisonauftakt in Le Mans, wo er die Mission Titelverteidigung in Angriff nehmen wird, ist nicht in Gefahr.
«Ich bin enttäuscht, dass der Test für mich so schnell zu Ende war, aber gleichzeitig bin ich sehr dankbar, dass ich mir keine ernsthafte Verletzung zugezogen habe», meinte Garzo. «Es war ein tolles Gefühl, das Team wieder zu treffen. Ich freue mich sehr darauf, die Saison in Le Mans zu beginnen. Ich kann es kaum erwarten, wieder auf dem Motorrad zu sitzen und mein Bestes zu geben. Mal sehen, wie sich die Saison entwickelt, und hoffentlich können wir ein weiteres großartiges Jahr abliefern, wie wir es in der letzten Saison getan haben.»
Teamkollege Lorenzo Baldassarri, der zwei erfolglose Jahre in der Superbike- bzw. Supersport-WM hinter sich hat, wird 2025 in der MotoE-WM seine Rookie-Saison bestreiten. Beim Test in Barcelona hatte der Italiener die Gelegenheit, sich an die vollelektrische Ducati V21L zu gewöhnen. «Es war ein lehrreicher und positiver erster Test für mich auf einem MotoE-Bike. Ich bin glücklich, denn wir haben in den drei Tagen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya viel und gut gearbeitet», so das Resümee von Baldassarri, der 2022 in der Supersport-WM Vize-Weltmeister hinter Dominique Aegerter wurde. «Das Ziel war es, das Motorrad zu verstehen. Leider hatten wir nicht so viel Zeit auf der Strecke, was wichtig gewesen wäre, denn in der MotoE muss man die Herangehensweise komplett ändern. Aber ich bereite mich schon seit einiger Zeit darauf vor und ich habe mich schnell an das Motorrad gewöhnt. Nach diesem Test habe ich einige klare Vorstellungen, woran ich arbeiten muss. Ich muss mein Fahrverhalten in einigen Bereichen ändern, die ich von anderen Motorrädern gewohnt bin.»
Nicht nur das Motorrad ist komplett neu für den 28-Jährigen, sondern auch das gesamte Format der MotoE-Kategorie. Die deutlich kürzeren Trainingseinheiten, das Qualifying-Format, die Startprozedur ohne Warm-Up-Runde sowie die kurzen, intensiven Rennen stellen eine komplett andere Herangehensweise im Vergleich zu den Klassen dar, in denen der Italiener bislang an den Start ging.