2017 in Supersport? Robin Mulhauser droht der Umstieg
Der 24-jährige Robin Mulhauser, Sohn eines wohlhabenden Vaters, wurde wegen «mangelnder fahrerischer Kompetenz» vom Selektions-Komitee, bestehend aus Funktionären der Dorna, IRTA und FIM, auf die schwarze Liste gesetzt und wird für die Moto2-Weltmeisterschaft 2017 keinen Platz mehr erhalten. Der Westschweizer schaut sich deshalb in anderen Serien um, der Wechsel in die Supersport-WM steht an.
«Ja, ich habe mit dem Team PTR Honda über das nächste Jahr gesprochen», bestätigte Mulhauser gegenüber SPEEDWEEK.com. «Sie haben mir ein Angebot gemacht, ich habe aber noch nicht zugesagt. Ich habe einige Angebote aus der Supersport-WM, darunter auch von GoEleven Kawasaki. Das Angebot von PTR ist sehr gut. Ich muss aber abwarten, ob ich nicht doch noch ein Angebot aus der Moto2-WM bekomme. Ich plane, mich zwischen den Rennen in Malaysia und Valencia zu entscheiden. Bald werde ich es wissen.»
PTR Honda stellt mit vier Fahrern das größte Team in der Supersport-Klasse. Für 2017 wird es voraussichtlich auf drei Fahrer reduziert, der Japaner Hikari Okubo bleibt im Team.
Teamchef Simon Buckmaster klingt nicht gerade überschwänglich, auf Mulhauser angesprochen. Er traut dem 24-Jährigen unter den richtigen Voraussetzungen aber einiges zu: «Alles hängt davon ab, in welchem Team und unter welchen Umständen ein Fahrer startet. Wilairot hat ein Supersport-Rennen gewonnen und er gehört nicht zu den Topfahrern in Moto2. Ein Fahrer muss glücklich sein. Moto2 ist eine fahrerisch hochwertige Rennserie. Wenn du dort in jedem Rennen 20. wirst und ab und zu mal einen Punkt holst, dann ist das nicht gut für dein Selbstvertrauen. Wenn auf einmal dein Umfeld passt, dann steigt dein Selbstvertrauen und die Resultate werden besser. In Moto2 gibt es viele gute Fahrer, das ist sicher.»
Du glaubst aber nicht, dass Mulhauser so einschlagen kann wie Randy Krummenacher, der die Moto2-WM 2015 als 21. beendete und jetzt Zweiter der Supersport-WM ist? Buckmaster: «Krummenacher hatte in Moto2 einige gute Rennen. Oder denk an Jules Cluzel, als er aus Moto2 in mein Team kam, hatte er ein schlimmes Jahr hinter sich. Wenn ein Fahrer in Moto2 nicht die richtigen Voraussetzungen vorfindet, und in Supersport ist das Gegenteil der Fall, dann wird er deutlich besser sein. Auch in Moto2 ist es so, dass einige Teams bessere Arbeit leisten als andere – wie in jedem Fahrerlager.»
Mulhauser konnte in seiner bisherigen Karriere in keiner Rennserie überzeugen. Nach 15 Rennen in der Moto2-WM 2016 hat er nur vier Punkte auf seinem Konto, im Jahr davor eroberte er einen. Seine beste Saison erlebte er 2013 in der Superstock-600-EM, als er Gesamtsiebter wurde und immerhin einmal als Dritter aufs Podium fuhr.