Jesko Raffin nach Platz 5: «Ich bin überwältigt»
Im Windschatten von Franco Morbidelli stürmte Jesko Raffin zur Halbzeit des Qualifyings an die Spitze. Nachdem ihn Lüthi von Platz 1 verdrängt hatte, eroberte der 20-Jährige aus dem SAG-Team eroberte die Spitze mit 1:34,217 min zurück. In seinem letzten Run ging Raffin jedoch zu Boden, seine Kalex wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.
Trotzdem durften sich der Schweizer und das SAG-Team über Startplatz 5 freuen. Das war mit Abstand die beste Qualifying-Leistung von Raffin in seiner GP-Karriere. Beim Regenrennen auf dem Sachsenring hatte er bereits mit Platz 8 geglänzt, nun peilt er ein weiteres Top-10-Resultat an. «Ich bin ehrlich gesagt überwältigt und freue mich riesig über dieses Quali-Ergebnis. Ich bin offenbar mit dem richtigen Fuss aufgestanden. Schon das freie Training am Vormittag lief super, ich war lange Zeit auf Platz 3. Erst zum Schluss haben wir uns hinsichtlich der Reifenwahl etwas vertan, als wir die Session mit Regenreifen zu Ende fuhren, während viele andere mit Slicks rausgingen. Für das Qualifying gab es nur einen Plan, nämlich aufgrund der unsicheren Wettersituation von Beginn an kräftig am Kabel ziehen und die trockenen Bedingungen für eine Zeitenjagd nutzen. Diese Taktik ist gut aufgegangen», freute sich der 1,81 Meter große Kalex-Pilot aus Zürich, der nur 0,225 sec auf die Bestzeit seines Landsmanns Tom Lüthi verlor.
«Nach dem Stopp legte ich mit neuen Reifen die Bestzeit vor. Das war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, meinen Namen für eine Weile auf Platz 1 zu sehen. Kurz vor Ende der Session haben wir nochmals einen Boxenstopp eingelegt und erneut wollte ich mit einem neuen Reifen auf Zeitenjagd gehen. Doch in meiner Out-Lap habe ich zu stark gepusht und dabei ist mir in Kurve 8 das Vorderrad weggerutscht. Der Sturz war leider unvermeidlich und es tut mir auch leid, dass ich meiner Crew eine Nachtschicht verschafft habe. Aber ansonsten bin ich mit meiner Performance sehr zufrieden. Das mit Abstand beste Quali-Ergebnis gibt mir natürlich ein Hammergefühl für den Renntag», versicherte Raffin. Nach dem tragischen Unfall von Luis Salom in Barcelona ist Raffin derzeit der einzige Fahrer des SAG-Teams.