Peter Öttl: Plant er die Moto2-WM mit Philipp?
Der Bayer Philipp Öttl bestreitet seine fünfte Moto3-Saison. Er hat in Termas de Río Hondo einen vierten Platz geschafft und war im Vorjahr in Texas auf der Pole-Position.
Öttl fährt im Südmetall Schedl KTM Team seines Vaters Peter, der selber fünf GP-Siege erobert hat (80 ccm, 125 ccm).
Wird jetzt bereits ein Umstieg in die Moto2-WM für 2018 geplant?
Peter, KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer hat gesagt, bei ihm hast du noch nicht wegen einer Moto2-Maschine angefragt? Aber vielleicht bei jemand anderem bei KTM?
Nein, ich habe nicht angefragt, weil es einfach noch zu früh ist. Es gibt bei KTM noch keine Antworten darauf.
Es ist auch für uns noch zu früh, darüber zu reden. Sicher ist die Moto2 in der Zukunft einmal ein Ziel. Aber ich kann im Augenblick noch nicht beurteilen, ob das nächstes Jahr oder übernächstes Jahr sein wird.
Aber braucht Phillip nach fünf Jahren nicht irgendwann eine neue Herausforderung? Viele seiner Gegner, teilweise jüngere, sind jetzt schon in der Moto2 – zum Beispiel Quatararo. Auch Bradl, Folger und Cortese haben sich nicht ewig in der kleinsten Klasse aufgehalten.
Alles zu seiner Zeit. Der Philipp muss auch bereit sein für diesen Schritt. Voraussetzung sind entsprechend richtig gute Resultate. Und auch der Wille und die Bereitschaft des Fahrers dorthin zu gehen.
Ich kann mir das beim Philipp gut vorstellen. ich kann mir auch vorstellen, dass er in der Moto2 gut fährt. Er fährt wahnsinnig stark Motocross und Supermoto. Ich glaube, dass ihm mehr Leistung sicher gefallen täte. Aber vorläufig konzentrieren wir uns auf die Moto3 und den ersten Trainingstag in Texas.
Das müssen wir alles gut hinbringen. Im Laufe des Jahres wird es sich dann ergeben. Dann kann ich die Frage zur Moto2 beantworten.
Wenn du Philipp nicht bald eine Moto2-Vertrag besorgst, wird er vielleicht irgendwo anders unterschreiben?
(Er lacht). Ich glaube, dass er nach wie vor bei uns sehr glücklich ist. Und wir auch mit ihm auch. Wir haben uns in den letzten Jahren dorthin vorgearbeitet, wo wir jetzt stehen. Wenn ich mir die ersten zwei Grand Prix anschaue, dann sage ich: Wir sind angekommen in der Weltspitze. Darauf haben wir hingearbeitet.
Ein Fahrer, der nicht aus Spanien oder Italien kommt, braucht etwas mehr Zeit.
Kent und Binder sind im sechsten Jahr Weltmeister geworden, glaube ich.
Wir sind jetzt zum richtigen Zeitpunkt vorne dabei.
Wenn Philipp diese Ergebnisse in der restlichen Saison so bestätigen kann, ist es gut. Dann ist ein Aufstieg durchaus sinnvoll.
Ist der Aufstieg an bestimmte Ergebnisse gebunden?
Ich will das nicht in Zahlen ausdrücken. Du kannst als WM-Vierter nicht zufrieden sein, aber du kannst WM-Sechster sein mit fünf Siegen, dann bist du ein wesentlich gefragterer Fahrer.
Deshalb will ich mich da nicht festlegen. Ich will nicht sagen: Bei Top-5 oder Top-6 ja, sonst nicht.
KTM als Moto2-Partner wäre aber jetzt eine zukunftsträchtige Perspektive? Besser als Kalex-Kunde Nr. 24?
Philipp hat seit seinem Einstieg in den Straßensport, also seit dem Rookies-Cup und der 125er-Klasse, immer ein KTM-getriebenes Motorrad gesteuert. Auch in den Kalex-Jahren war ein KTM-Motor drin. Uns verbindet natürlich schon viel mit dem Werk in Mattighofen. Wir sind aber auch Kalex für die damalige Partnerschaft unheimlich dankbar. Denn Philipp hat dadurch in der Spanischen Moto3-Meisterschaft ein konkurrenzfähiges Motorrad gehabt und konnte sich dort mit den Besten messen.
KTM und Kalex haben erheblich dazu beigetragen, dass Philipp jetzt da ist.
Ein KTM-Junior-Team für die Moto3-WM würde dich nicht reizen?
Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt. Vielleicht kommt einmal der Tag, wo Philipp seinen eigenen Weg geht und wo ich mit meinem Team eine andere Richtung einschlage.