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Jürgen Lingg: Was die Triumph-Motoren ändern werden

Von Sharleena Wirsing
Jürgen Lingg, Teamchef der deutschen Moto2-Truppe Dynavolt Intact GP, erklärte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, welche Veränderungen er durch die 765-ccm-Dreizylinder-Motoren von Triumph 2019 erwartet.

Die Moto2-WM steht vor einem Umbruch. Nach neun Jahren mit den Honda CBR600RR-Einheitsmotoren werden 2019 die neuen 765-ccm-Dreizylinder-Motoren von Triumph in der Moto2-Klasse eingesetzt. Der Fahrwerkshersteller Kalex Engineering absolvierte bereits Ende Februar einen ersten Test in Valencia mit Ex-GP-Pilot Jesko Raffin als Testfahrer. In Aragón und Brünn testete kürzlich Jonas Folger für Kalex mit der neuen Elektronik von Magneti Marelli.

Von 21. bis 23. November findet dann der erste Test in Jerez statt, bei dem alle Moto2-Teams mit den neuen Bikes ausgestattet werden. «Im Hinblick auf die Saison 2019 gibt es schon noch viele Hausaufgaben zu machen», weiß Intact-Teamchef Jürgen Lingg. «Hauptsächlich geht es dabei um die Elektronik. In diesem Bereich haben sie noch Arbeit vor sich. Die Motorbremse scheint noch nicht ganz zu funktionieren. Aber das ist normal. Das war bei der Moto3-Klasse am Anfang auch so. Die Elektronik wird auf jeden Fall umfangreicher, denn es kommen eine Traktionskontrolle und die elektronische Motorbremse dazu. Das haben wir im Moment nicht. Das ist auch gut so. Denn dann kann man als Team mehr machen, es wird technisch interessanter. Zudem ist es ein Faktor für die Sicherheit.»

Das Standard-Getriebe der Honda CBR 600RR machte in den letzten Jahren immer wieder Probleme. Für 2019 wird in diesem Bereich eine Verbesserung erwartet. «Das Getriebe soll sehr gut funktionieren. Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass das Honda-Getriebe bei unseren Rennmaschinen auch gut funktioniert, nur mit einer Testmaschine erlebten wir Probleme. Und bei Marcel in Austin. Normalerweise funktioniert das Getriebe deutlich besser als noch vor ein paar Jahren. Aber das Triumph-Getriebe soll sehr gut funktionieren.»

«Der neue Motor wird den Fahrern sehr viel Spaß machen», ist Lingg überzeugt. «Dieser Motor hat sehr viel mehr Drehmoment. Man hat dann auch von der Übersetzung her mehr Möglichkeiten, weil das Drehzahlband breiter ist. Es ist einfach viel mehr Kraft da. Das macht immer Spaß. Oben raus rechne ich mit keinem großen Unterschied. Im unteren Drehzahlbereich ist der 600-ccm-Vierzylinder-Motor schon etwas schwachbrüstig. Der Triumph-Motor ist kräftiger, das ist gut so. Er sollte auch einfacher zu fahren sein, da er gutmütiger ist.»

Werden die Rennen ähnlich eng bleiben oder wird sich die Art der Moto2-Rennen 2019 verändern? «Ich denke, es wird sehr spannend. Zur Spannung werden auch die Chassis beitragen. Schon bald müssen sich die Teams entscheiden. Da könnte es ein paar Überraschungen geben. Wir sind aber happy mit Kalex, ein anderer Hersteller hat uns bisher auch nicht kontaktiert. Für uns gibt es keinen Grund für einen Wechsel. Wir haben schon einen solchen Ausflug gemacht, das wollen wir nicht mehr», betonte Lingg mit Blick auf das schwache Jahr mit Suter 2017. «Wenn die Kalex jetzt so gut ist, warum sollte es dann mit Triumph nicht funktionieren? Der Kampf an der Spitze wird vermutlich wieder von Kalex und KTM bestimmt.»

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