Tom Lüthi (Kalex/12.): Zeiten hatten nicht Priorität
Tom Lüthi kam mit seiner neuen Kalex gut zurecht
«Es war gut ein paar Runden im Regen zu fahren. Es ging mir vor allem darum, die Elektronik zu verstehen», sagte Ton Lüthi am Sonntagabend nach den ersten drei Moto2-Testtagen. Hier seien in erster Linie die Elektronik und die Leistungsentwicklung am Hinterrad ein Thema gewesen. «Ich hatte nach den Runden im Trockenen ein paar Bedenken, denn das Drehmoment ist im unteren Bereich schon ziemlich aggressiv. Da hatte ich schon etwas Bedenken im Nassen, es war aber wirklich smooth. Man kann es super einstellen und das Motorrad war absolut schön zu fahren.»
Daran habe die Elektronik einen großen Anteil gehabt, betonte der Schweizer. «Man kann die Leistungskurve wirklich super einstellen das war sehr interessant und sehr gut. Aber es war auch einfach nur ein Herumrollen und nicht irgendwie pushen und unnötige Risiken eingehen. Zum Schluss habe ich noch ein paar Starts probiert. Da gibt es Einstellungstechnisch auch noch ein bisschen was zu tun, damit das dann auch optimal klappt.»
Generell war Lüthi mit dem Test sehr zufrieden, insbesondere, da seine Rundenzeiten besser waren als er erwartet hatte und sie nicht im Fokus gestanden hätten. In der Gesamtwertung belegt er mit einer schnellsten Runde von 1:42,361 min Platz 12 und liegt mit einem Rückstand von 0,873 sec innerhalb der magischen einen Sekunde auf den Schnellsten.
«Das Resultat und die Zeiten hatten nicht oberste Priorität und, obwohl wir nicht den Fokus darauf gelegt hatten, bin ich überrascht, dass ich schon unter einer Sekunde bin», freute sich der Moto2-Rückkehrer. Seine und die Einstellung Teams sei es, alles langsam und Schritt für Schritt anzugehen und nichts zu überstürzen, sagte er.
«Ich weiß auch, dass Marini [der Schnellste des Tests] den neuen Reifen gefahren hat, den 200er, und der ist um einiges schneller. Ich weiß das auch von Julian Simon, der hat den auch schon gefahren. Ich weiß daher, der Reifen hat auch noch einiges und wir haben den jetzt gar nicht gefahren. Es ist also alles sehr, sehr positiv. Ich war überrascht, wie schnell wir eigentlich schon waren, obwohl wir überhaupt noch nicht gepusht haben.»
Der einzige Wermutstropfen war das Wetter, das die Testarbeit immer wieder behindert hat. «Wir konnten halt nicht so viele trockene Runden fahren, wie wird das vielleicht gerne gehabt hätten, aber in dieser kurzen Zeit konnten wir extrem viel machen», war Lüthi trotzdem zufrieden. Neben dem neuen Bike musste der 32-Jährige auch sein neues Dynavolt-Intact-GP-Team kennenlernen, in dem er sich nach den paar Tagen bereits pudelwohl fühlt. «Ich bin super, super, super happy mit dem Team. Die Crew hat sich schon total gut eingearbeitet . Es macht wirklich Spaß, mit den Jungs zu arbeiten, auch mit dem neuen Crew Chief Michael Thier ist es wirklich top. Ich freue mich daher auch extrem auf das nächste Jahr.»
Aufgrund der längeren Regenpausen konnten Lüthi und sein Crew Chief auch mehr Zeit als geplant in der Box verbringen und sich den Daten widmen. «Die Zusammenarbeit und Kommunikation ist top. Es macht wirklich Spaß, zu arbeiten. Wir haben auch schon viel Zeit zusammen investiert. Die konnten wir dann nutzen, wenn wir nicht gefahren sind und zusammen am Computer saßen», sagte Lüthi. «Das waren wirklich sehr sehr spannende Tage. Ich bin super happy, dass wir so gut vorwärts gekommen sind.»
Am Anfang sei es schon etwas schwierig gewesen, das Motorrad zu kontrollieren, gestand Lüthi. «Bei der Gasannahme unten kam schon extrem viel Drehmoment ich hatte auch zwei, drei Mal einen Rutscher drin. Ich glaube aber, wir haben einen guten Job gemacht. Jetzt können wir beruhigt in den Winter gehen und unseren Job im Winter machen. Ich habe jetzt meine Arbeit zu tun und das Team hat seine Arbeit zu tun. Es sind sicher alle gut beschäftigt, aber es ist alles auf einem guten Weg.»
Im Winter werde er nichts grundlegend anders machen, als bisher, betonte er. «Es ist nicht so, dass ich jetzt alles auf den Kopf Stelle und dann gibt es einen neuen Lüthi und dann ist alles gut», lachte er. «Ich werde mehr Motorradfahren und werde mit einem Riding Coach zusammenarbeiten.»
Kombinierte Zeiten vom 23., 24. und 25. November
1. Marini, Kalex, 1:41,524 min
2. Lowes, Kalex, + 0,268 sec
3. Alex Márquez, Kalex, + 0,377
4. Gardner, Kalex, + 0,467
5. Baldassarri, Kalex, + 0,511
6. Navarro, Speed-up, + 0,672
7. Schrötter, Kalex, + 0,717
8. Fernandez, Kalex, + 0,740
9. Nagashima, Kalex, + 0,758
10. Vierge, Kalex, + 0,781
11. Bulega, Kalex, + 0,787
12. Lüthi, Kalex, + 0,873
13. Binder, KTM, + 0,941
14. Manzi, MV Agusta, + 1,219
15. Corsi, Kalex, + 1,258
16. Di Giannantonio, Speed-up, + 1,288
17. Bastianini, Kalex, + 1,351
18. Odendaal, NTS, + 1,356
19. Locatelli, Kalex, + 1,364
20. Tulovic, KTM, + 1,392
21. Pawi, Kalex, + 1,488
22. Aegerter, MV Agusta, + 1,599
23. Martin, KTM, + 1,837
24. Pratama, Kalex, + 1,981
25. Bezzecchi, KTM, + 2,128
26. Lecuona, KTM, + 2,129
27. Chantra, Kalex, + 2,376
28. Dixon, KTM, + 2,624
29. Öttl, KTM, + 2,683
30. Bendsneyder, NTS; + 3,040
31. Cardelus, KTM, + 3,279