Jesko Raffin: «Wissen, was wir verändern müssen»
Jesko Raffin beim Jerez-Test
Nach einer viermonatigen Unterbrechung wird die Moto2-WM auf der südspanischen Rennstrecke von Jerez de la Frontera an diesem Wochenende fortgesetzt. Unmittelbar nach dem WM-Auftakt Anfang März in Katar kam die Welt zu einem noch nie dagewesen Stillstand. Beim längst traditionellen Nachtrennen auf dem Losail Circuit war Jesko Raffin auf dem 23. Platz gelandet.
Beim Neustart der Saison in Jerez müssen sich Fahrer und Teams einer gewaltigen Herausforderung stellen: Im Hochsommer Andalusiens sind Temperaturen bis zu 40 Grad keine Seltenheit. Ein eintägiger Test im Vorfeld des ersten Rennwochenendes nach der langen Unterbrechung brachte bereits einen Vorgeschmack, was an diesem und nächsten Wochenende auf dem Circuito de Jerez zu erwarten ist. Die Weltmeisterschaft wird bekanntlich mit einem Doppelback auf der traditionsreichen Rennstrecke von Jerez fortgesetzt.
«Ehrlich gesagt, geht es mir nicht anders als allen anderen auch. Die Unterbrechung hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert. Daher musste ich beim gestrigen Test zunächst mal schauen, wo der Gasgriff ist. Nein, natürlich nicht», lachte Raffin. «Trotzdem war es nach vier Monaten ohne Rennsport schon ein sehr spezielles Gefühl wieder auf die Rennmaschine zu steigen. Ich denke, dieses Empfinden hatte jeder am Mittwochmorgen, als es beim Test losging. Als wir vom ersten Rennen in Katar zurückgekommen waren, war es ein Schock, dass wir unseren Sport, den wir über alles lieben, und der auch unser Beruf ist, plötzlich nicht mehr ausüben durften. Aber jetzt geht es endlich wieder los und hoffentlich auch ohne weitere Unterbrechungen.»
«Die gestrigen Testsessions waren eine willkommene Gelegenheit, um zunächst das Gefühl für das Motorrad wieder zu finden, sowie in den Rennmodus zu kommen», ergänzte der NTS-Pilot aus dem RW Racing GP Team, der am Mittwoch auf dem 26. Gesamtrang landete. «Ich habe mich von Beginn an sehr wohl gefühlt und konnte meinen Rhythmus konstant fahren. Die Rundenzeiten waren allerdings noch ein wenig zu langsam. Viel wichtiger war eben, sich an die Rennmaschine und den Speed wieder zu gewöhnen. Zum Schluss der zweiten Session konnte ich leider nicht wie erhofft vom frischen Reifen profitieren.»
«Egal, Hauptsache wir konnten viele Daten sammeln, zumal es auch zum ersten Mal war, dass wir bei so hohen Temperaturen mit dem neuen Motorrad für diese Saison gefahren sind», erklärte der Schweizer. «Wir wissen also nun, was wir bis Freitag verändern müssen, um schlagkräftiger zu werden. Ich bin überzeugt, dass die Veränderungen positive Auswirkungen auf die Rundenzeiten haben werden. Zunächst freue ich mich aber riesig und bin unglaublich froh, dass am Wochenende endlich wieder ein Grand Prix stattfindet.»
Jerez-Test, Kombinierte Moto2-Zeitenliste:
1. Jorge Martin (Red Bull KTM Ajo), 1:42,346 min
2. Tom Lüthi (Liqui Moly Intact GP) + 0,076 sec
3. Marco Bezzecchi (SKY Racing Team VR46) + 0,116
4. Luca Marini (SKY Racing Team VR46) + 0,139
5. Sam Lowes (EG 0,0 Marc VDS) + 0,251
6. Enea Bastianini (Italtrans Racing Team) + 0,291
7. Marcel Schrotter (Liqui Moly Intact GP) + 0,316
8. Tetsuta Nagashima (Red Bull KTM Ajo) + 0,323
9. Jorge Navarro (HDR Heidrun Speed Up) + 0,336
10. Xavi Vierge (Petronas Sprinta Racing) + 0,412
Ferner:
26. Jesko Raffin (NTS RW Racing GP) +1,884