Wayne Rainey: «Joe Roberts ist bereit für den Titel»
Joe Roberts
Obwohl Joe Roberts auf der Wunschliste der Aprilia-Verantwortlichen weit oben stand, entschied sich der 23-Jährige aus Kalifornien gegen den MotoGP-Aufstieg und für die Erfüllung seines Moto2-Vertrags mit Italtrans. Erst wolle er Rennen gewinnen, begründete der diesjährige WM-Siebte, der in dieser Saison mit dem dritten Platz in Brünn seinen ersten Podest-Erfolg im GP-Zirkus feiern durfte.
Dazu ist Roberts auch bereit, ist sich der dreifache 500-ccm-Weltmeister Wayne Rainey sicher. Roberts’ Landsmann erklärt im Video-Gespräch mit den Kollegen von «MotoGP.com»: «Ich liebe Joe und kenne ihn nun schon lange. Ich weiss, dass er schon immer den Wunsch hatte, im GP-Zirkus auf Top-Niveau zu fahren und nun hat er auch das entsprechende Selbstvertrauen, um das zu schaffen.»
Die diesjährigen Erfolge haben den jungen Amerikaner umdenken lassen, ist sich der 60-Jährige sicher: «Ich denke, er kann nun wirklich fühlen, dass er eine echte Chancen hat. Er hat in diesem Jahr einen Podestplatz erzielt und drei Mal die Pole erobert und in Le Mans hat er ein unglaubliches Rennen gezeigt. Er hat es in schwierigen Bedingungen geschafft, keinen Fehler zu machen und ich denke, er ist besonders dann stark, wenn die Piste sehr rutschig ist. Er hat das nötige Vertrauen und weiss, was er vom Bike erwarten darf.»
«Die Moto2-Klasse ist hart umkämpft und natürlich willst du am liebsten gleich in den ersten Runden einen grossen Vorsprung herausfahren, den du dann bis ins Ziel verteidigst. Aber ich denke, du lernst mehr aus den Niederlagen und er hatte einige Sieg-Chancen, doch irgendetwas hielt ihn bisher davon ab», analysiert Rainey. «Doch das macht dich nur noch hungriger, du denkst genau darüber nach, was nötig ist, um diesen letzten Schritt zu machen. Ich glaube, er ist bereit für den Sieg und den WM-Titel und er hat auch keine Angst zu sagen, dass er sich auch bereit fühlt.»
Dass Roberts im nächsten Jahr mit Italtrans um Punkte und die WM-Krone kämpfen will, begrüsst Rainey: «Joe ist bereit für diesen Wechsel und es gibt kein Land, das für den GP-Sport so viel Leidenschaft empfindet wie Italien. Das wird eine grossartige Erfahrung für ihn und nun muss er auch Italienisch lernen. Dieses Team weiss, was es dem Fahrer geben muss, um den Titel zu holen. Ich denke, sowohl für den Fahrer als auch für das Team ist es der richtige Zeitpunkt. Und wenn Joe Weltmeister werden sollte, dann wäre das für Amerika natürlich eine Riesenhilfe, und es wäre auch grossartig, wenn ihm das mit einem italienischen Team gelingt.»
Moto2-WM, Endstand nach 15 von 15 Rennen:
1. Bastianini 205 Punkte. 2. Marini 196. 3. Lowes 196. 4. Bezzecchi 184. 5. Martin 160. 6. Gardner 135. 7. Roberts 94. 8. Nagashima 91. 9. Schrötter 81. 10. Vierge 79. 11. Lüthi 72. 12. Baldassarri 71. Ferner: 28. Aegerter 4.
Team-WM:
1. Sky Racing Team VR46, 380 Punkte. 2. Estrella Galicia 0,0 Marc VDS 267. 3. Red Bull KTM Ajo, 251. 4. Italtrans Racing Team 210. 5. Liqui Moly Intact GP 153. 6. ONEXOX TKKR SAG Team 135. 7. Flexbox HP 40, 134. 8. Tennor American Racing 131. 9. Petronas Sprinta Racing 123. 10. MB Conveyors Speed-up Racing 40. 11. Openbank Aspar Team 40. 12. Federal Oil Gresini 37.
Marken-WM:
1. Kalex 375. 2. Speed up 118. 3. MV Agusta 32. 4. NTS 22.