Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Tom Lüthi (Kalex/6.): Warum er nicht aufs Podest will

Von Waldemar Da Rin
Riesenjubel herrschte in der SAG-Box nach dem sechsten Platz von Tom Lüthi (35) im Moto2-Qualifying von Valencia. Selbst bei Teamchef Edy Perales kam Wehmut auf.

Pertamina Mandalika SAG-Teambesitzer Edu Perales flippte fast aus, als sich Tom im Qualifying 2 in Valencia immer näher an die Spitze näherte. Mit Rang 6 übertraf der Schweizer bei seinem letzten Grand Prix nach fast 20 Jahren (Debüt in der 125er-WM beim Sachsenring-GP 2002) alle Erwartungen. In der Box machte sich Euphorie breit. Während Tom Lüthi seine Kalex bei der Technischen Kontrolle stehen liess und zu Fuss an die Box kam, meinte der spanische Teamchef: «Das ist der wahre Tom Lüthi.  Wäre das von Anfang an so gewesen, würde er sicher nächstes Jahr noch bei uns fahren.»

Thomas wurde von Daniel Epp, der ihn 2002 in die WM brachte und seither sein Manager, Berater, Förderer und Freund ist, in der Boxengasse empfangen. Edu Perales umarmte den Schweizer, sein Cheftechniker Lluis Lleandro tat es ihm gleich, Freundin Noelle und Toms Mutter Silvia ebenfalls.

Im Q1 war Tom hinter Simone Corsi auf der MV Agusta her, sagte aber gegenüber SPEEDWEEK.com: «Ich war aber zu weit weg, mit Abstand also, aber er war für mich mehr wie eine Referenz. Die Runden bin ich also alleine gefahren. Das Motorrad stand im Q1 ganz anders da. Unglaublich, Wahnsinn und ich habe mich gefragt, was habt ihr mit dem Motorrad gemacht. Schon im Q1 fühlte sich das Motorrad ganz anders an. Ich löse die Bremse, das Ding dreht um die Kurve, das ist schon ein anderes fahren, so hat es richtig Spass gemacht.»

Woher kam diese plötzliche Steigerung? War das ein Abschiedsgeschenk vom Team?

«Ich denke auch, aber dieses Abschiedsgeschenk hätte auch früher kommen können. Nein, das habe ich aus Spaß gesagt», lachte Tom. «Die Technikcrew hat wirklich einen guten Job gemacht, diese Position haben wir gemeinsam herausgefahren. Am Morgen im FP3 war es noch nicht so und ich war dauernd in Sturzgefahr. Ich habe ihnen gesagt: 'Macht was, wir haben ja nichts mehr zu verlieren.' Und Lluis hatte offenbar eine Lösung bereit.»

Was ist jetzt am Sonntag möglich bei Valencia-GP, bei dem Tom 2005 den 125-ccm-WM-Titel gegen das KTM-Werksteam mit Mika Kallio gewann?

«Alles ist möglich. Heute hat sich alles um 180 Grad umgedreht vom freien Training ins Quali. Am schönsten wäre es, da oben zu stehen», zeigte Tom Richtung Podium. «Aber dann all die Interviews und das Zeugs, das will ich auch nicht mehr», seufzte der Schweizer – und erntete Gelächter.

Moto2-Ergebnis, Valencia, Startaufstellung (13. November)

1. Corsi, MV Agusta, 1:34,956 min
2. Vietti, Kalex, + 0,049 sec
3. A. Fernández, Kalex, + 0,070
4. Di Giannantonio, Kalex, + 0,078
5. R. Fernández, Kalex, + 0,080
6. Lüthi, Kalex, + 0,135
7. Canet, Boscoscuro, + 0,147
8. Gardner, Kalex, + 0,161
9. Navarro, Boscscuro, + 0,191
10. Lowes, Kalex, + 0,223
11. Bezzecchi, Kalex, + 0,276
12. Vierge, Kalex, + 0,286
13. Schrötter, Kalex, + 0,288
14. Syahrin, Kalex, + 0,454

 

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