Aspar Martínez: Teambesitzer mit eigener Rennstrecke
Jorge «Aspar» Martínez ist zum Rennstreckenbesitzer geworden. Im Schulterschluss mit anderen Investoren übernahm er den 40 Kilometer südlich von Valencia gelegenen «Circuito de la Ribera», der künftig seinen Namen tragen wird und als «Circuit Aspar» nach dem Winter wiedereröffnet wird.
Erst 2017, nach zweijähriger Bauzeit, war die Strecke in ihrer jetzigen Form eröffnet worden. Der Komplex umfasst eine Gesamtfläche von 350.000 Quadratmetern mit einer 2,2 Kilometer langen Hauptstrecke, einem 850 Meter langen Kart-Kurs und einer 1,1 Kilometer langen Cross-Piste. Für Drift-Wettbewerbe und eine Fahrschule für den Straßenverkehr steht außerdem eine Asphaltfläche von 18.000 Quadratmetern zur Verfügung.
Dann allerdings gerieten die damaligen Besitzer der Anlage in ein schiefes Licht. Sie hatten verschwiegen, dass das Areal auf einer bis zu zwölf Meter tiefen, illegalen Mülldeponie thronte, die hochgradig kontaminiert war und eine ernsthafte Gefahr für das Grundwasser der umgebenden Flusslandschaft darstellte. Weil sich die Besitzer weigerten, die enorm teure Sanierung der Anlage zu übernehmen, wurde sie knapp fünf Jahre nach ihrer Eröffnung vom Umweltamt und der Regierung der Valencia-Region wieder zugesperrt.
Jorge Martínez unternahm dann einen Neuanlauf. Mit Geld des Milliardärs Juan Roig, Präsident der Supermarktkette «Mercadona», der auch als Gast zum Valencia-GP kam, des Bankiers Paul Gomero und des Immobilienunternehmens Grupo Ática erwarb er die Anlage und fand auch eine Lösung mit dem Umweltamt.
Denn ein Jahr nach der Schließung gab es plötzlich wieder grünes Licht: Es wurde vereinbart, dass die Strecke künftig den Namen des vierfachen Weltmeisters tragen wird und zur neuen Basis des Aspar-Teams werden soll, das derzeit in einer Lagerhalle im Industriegebiet von Picassent untergebracht ist.
Damit hat das Team, das auch in der Junioren-WM und im European Talent Cup vertreten ist, eine Heimstrecke, auf der Rennmaschinen getestet werden und junge Talente an ihrem Speed feilen können. «Wir sind begeistert über diese Möglichkeit eines Neuanfangs in Guadassuar. Das ist eine wunderbare Gelegenheit für unseren Sport. Die Strecke soll zum Talentschuppen werden, der vielversprechende spanische und speziell auch valencianische Fahrer hervorbringt», kündigte Martínez an.
Aspar erlebte 2022 eine höchst erfolgreiche Saison: Izan Guevara (sieben Saisonsiege) und Sergio Garcia (drei Saisonsiege) beendeten die Moto3-WM auf den GASGAS-Bikes auf den Plätzen 1 und 3; Jake Dixon schloss die Moto2-WM als Gesamtsechster ab. Und in der Junioren-Moto3-WM landete Filippo Farioli im Aspar GASGAS Junior-Team auf dem dritten Gesamtrang. Er steigt mit dem Red Bull KTM-Tech3-Team in die GP-Weltmeisterschaft auf.
Anfang Oktober 2022 wurde der Deal dann endgültig besiegelt. «In Valencia haben wir die treuesten Fans von Spanien. Damit wir sie auch in Zukunft mit einem großartigen Spektakel unterhalten können, unterstützen wir junge Fahrer, die uns in der Zukunft viel Freude machen werden», jubelte Aspar. «Für mich persönlich ist es außerdem eine Rückkehr zu meinen Anfängen», erklärte der Spanier, der 1962 im Städtchen Alzira geboren wurde und 1979 im benachbarten Guadassuar sein erstes Rennen bestritt. «Von dort aus möchte ich dem Sport all das zurückgeben, was er mir in den mehr als 40 Jahren meiner Karriere gegeben hat.»
Die Titelgewinne von Aspar Martinez als Teambesitzer
2006
Álvaro Bautista, Aprilia, 125 ccm
2007
Gabor Talmacsi, Aprilia, 125 ccm
2009
Julián Simón, Aprilia, 125 ccm
2011
Nicolas Terol, Aprilia, 125 ccm
2020
Albert Arenas, KTM, Moto3
2022
Izan Guevara, GASGAS, Moto3
Moto3-Junioren-WM
2018: Raúl Fernández
2020: Izan Guevara
2021: Daniel Holgado
Jorge Martinez: Seine Titelgewinne als Fahrer
1986: 80 ccm, Derbi
1987: 80 ccm, Derbi
1988: 80 und 125 ccm, Derbi