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Pedro Acosta: «Ich vertraue auf den Plan von KTM»

Von Nora Lantschner
Pedro Acosta (19)

Pedro Acosta (19)

MotoGP-Aufstieg oder ein weiteres Moto2-Jahr für Pedro Acosta? Diese Frage beschäftigt im Moment Beobachter, Fans und Beteiligte gleichermaßen. SPEEDWEEK.com sprach mit dem Talent aus dem Red Bull KTM Ajo Team.

Pedro Acosta, Red Bull MotoGP Rookies Cup-Champion 2020 und Moto3-Weltmeister 2021, sorgte in seiner noch jungen Karriere schon für einige Highlights: In seinen ersten vier WM-Rennen stand er 2021 vier Mal in Folge auf dem Moto3-Podest (mit 95 aus 100 möglichen Punkten!) und legte damit den besten GP-Einstand aller Zeiten hin. Mit 17 Jahren und 166 Tagen kürte sich der Red Bull-KTM-Ajo-Star dann beim Algarve-GP 2021 in Portimão mit seinem sechsten Sieg zum zweitjüngsten Weltmeister der Geschichte.

Als Moto2-Rookie fuhr Acosta im Vorjahr bei seinem ersten offiziellen Test auf Anhieb Bestzeit. Danach musste er sich zwar einige Rennen gedulden, aber seit dem Italien-GP 2022 ist er der jüngste Moto2-Sieger der seit 2010 bestehenden Klasse: Im Alter von 18 Jahren und 4 Tagen löste er in dieser Bestenliste keinen geringeren als Marc Márquez ab.

2023 gewann Acosta drei der ersten sechs Saisonrennen. In der WM-Tabelle liegt er damit trotz seines Rennsturzes in Le Mans auf Gesamtrang 2. Kein Wunder also, dass regelmäßig über die Zukunft des Supertalents spekuliert wird. Schon vor einem Jahr gab es diesbezüglich Gerüchte. Damals erklärte Acosta selbst aber noch, es bestehe keine Eile.

Am vergangenen Wochenende in Mugello war die bevorstehende Entscheidung über einen möglichen MotoGP-Aufstieg des 19-jährigen Spaniers wieder Thema im Fahrerlager. Denn nach seinem dritten Saisonsieg räumte er selbst ein, ein Moto2-Verbleib sei eigentlich nicht seine bevorzugte Option. «Ich bin aber für alles offen.»

Im Interview mit SPEEDWEEK.com sprach Acosta ausführlicher über seine aktuelle Situation. «Ja, wie du sagst – es sind Gerüchte», schickte er voraus. «Vor einem Jahr war nicht der richtige Moment [für einen MotoGP-Aufstieg], weil ich nicht bereit war. Ich war in der Moto2 nicht so konkurrenzfähig, ich habe nicht um Siege gekämpft und nicht um Podestplätze. Ich habe zu Beginn auch nicht um Top-5-Ergebnisse gekämpft. Bis Mugello 2022 bin ich ja nur gestürzt», blickte Pedro selbstkritisch zurück.

«Man muss realistisch und ehrlich zu sich selbst sein. Das war noch nicht der richtige Moment. Vielleicht ist jetzt der richtige Moment dafür, aber ich habe viele Leute, die sich damit beschäftigen, und KTM hat auch viele Leute, die darüber nachdenken, welcher Plan für meine Karriere und den MotoGP-Aufstieg der beste ist.»

«KTM ist jetzt vielleicht nicht das konkurrenzfähigste Bike, weil wir ja sehen, dass Ducati acht Motorräder im Feld hat, die so schnell sind. Ich sehe aber klar, dass KTM ein Hersteller ist, der in einem oder in zwei Jahren sehr schwer zu schlagen sein wird. Wir sehen es jetzt an Jack Miller und Brad Binder, die jedes einzelne Wochenende um die Top-5 kämpfen – vielleicht nicht um den Sieg, aber jedes Wochenende kämpfen sie um einen Top-5-Platz. Sicherlich müssen sie sich noch verbessern und Dani Pedrosa arbeitet auch super-hart, um uns das beste Bike hinzustellen», schielte der Ajo-Jungstar auf die RC16.

Gleichzeitig müsse sein Fokus im Moment aber auf dem Moto2-Titelkampf liegen: «Ich darf nicht zu sehr an die MotoGP denken. Ich habe Leute und auch KTM hat Leute, die über das nachdenken, was das Beste für meine Karriere ist», bekräftigte der Moto3-Champion von 2021.

KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer äußerte im Interview mit SPEEDWEEK.com im Mai die Wunschvorstellung, Pedro Acosta noch ein Jahr in der Moto2 fahren zu lassen. Schließlich ist er gerade erst 19 Jahre alt geworden.

«Wie gesagt, viele Leute denken darüber nach, was der beste Plan für meine Karriere ist. Wenn wir zum Beispiel zum Motocross schauen, haben sie dasselbe mit Herlings gemacht», gab Acosta zu bedenken. «Er hat zwei MX2-Titel gewonnen und ist noch ein Jahr in der Klasse geblieben. Wenn sie also glauben, dass ich noch nicht bereit bin – und sie haben die Erfahrung – muss ich ihnen glauben und versuchen, nächstes Jahr konkurrenzfähiger zu sein.»

Wann wird eine Entscheidung fallen? Eine Deadline soll es Ende Juni geben. «Ich weiß es nicht. Ich vertraue auf den Plan, den sie für mich haben. Das ist alles», hielt sich Acosta bedeckt. «Sobald sie so weit sind, werden sie mit Sicherheit etwas sagen.»

Moto2-Ergebnis, Mugello (11.06.):

1. Acosta, Kalex, 19 Rdn in 35:38,328 min
2. Arbolino, Kalex, + 6,194 sec
3. Dixon, Kalex, + 8,582
4. Canet, Kalex, + 8,847
5. Vietti, Kalex, + 9,534
6. López, Boscoscuro, + 10,852
7. Salac, Kalex, + 13,994
8. Gonzalez, Kalex, + 16,171
9. Chantra, Kalex, + 18,008
10. Garcia, Kalex, + 18,021
11. Pasini, Kalex, + 20,365
12. Roberts, Kalex, + 22,895
13. Foggia, Kalex, + 23,143
14. Bendsneyder, Kalex, + 23,851
15. Ogura, Kalex, + 24,307

Moto2-WM-Stand nach 6 von 20 Rennen:

1. Arbolino 119 Punkte. 2. Acosta 99. 3. Lopez 71. 4. Salac 69. 5. Canet 65. 6. Dixon 63. 7. Chantra 46. 8. Lowes 44. 9. Vietti 39. 10. Gonzalez 34. 11. Garcia 29. 12. Aldeguer 28. 13. Arenas 27. 14. Alcoba 22. 15. Bendsneyder 18. 16. Baltus 16. 17. Roberts 14. 18. D. Binder 10. 19. Ogura 9. 20. Foggia 7. 21. Tulovic 6. 22. Pasini 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 150. 2. Boscoscuro 75.

Team-WM:
1. Elf Marc VDS Racing 163. 2. Red Bull KTM Ajo 126. 3. MB Convevors SpeedUp 99. 4. Pons Wegow Los40, 94. 5. QJMOTOR Gresini Racing 91. 6. Autosolar GASGAS Aspar 47. 7. Idemitsu Honda Team Asia 55. 8. Fantic Racing 39. 9. Correos Prepago Yamaha VR46, 34. 10. Italtrans Racing 21.
11. Pertamina Mandalika SAG Team 18. 12. Liqui Moly Husqvarna Intact GP Team 16. 13. Fieten Oli Racing GP 16.

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