Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Überraschung: WP Suspension kehrt in die Moto2 zurück

Von Günther Wiesinger
KTM und WP Suspension schafften 2017 und 2019 mit Oliveira und Binder zwei zweite Moto2-WM-Gesamtränge. Dann zogen sich KTM und WP aus dieser Klasse zurück. WP steigt 2024 wieder ein.

Mit dem Rückzug von KTM als Chassis-Hersteller aus der Moto2-WM per Saisonende 2019 wurde auch die Beteiligung der zum Pierer Mobility-Konzern gehörenden Firma WP Suspension an der Mittelgewichtsklasse beendet. Denn die KTM-Moto2-Kundenteams wählten dann Kalex und Öhlins.

Aber in der kommenden Saison wird Moto2-Monopolist Öhlins wieder Konkurrenz bekommen, denn auch KYB (bis Ende 2019 mit NTS bei RW Racing dabei) ist inzwischen ausgestiegen.

Der italienische Speed-up-Teambesitzer Luca Boscoscuro, der die gleichnamigen Moto2-Rennmotorräder baut und zuletzt in Silverstone mit Fermín Aldeguer einen weiteren GP-Sieg gefeiert hat, hatte schon nach der Saison 2022 (zwei Siege mit Alonso Lopez) einen Wechsel zu WP überlegt.

WP Suspension, das Werk befindet sich in Munderfing nur einen Steinwurf vom KTM Factory Racing-Hauptquartier entfernt, hat mit KTM bereits 14 Moto2-GP-Siege erreicht und wird in der kommenden Saison die Moto2-Teams von Red Bull KTM Ajo, Aspar GASGAS und Liqui Moly Husqvarna IntactGP von Öhlins auf WP umrüsten. Aber alle drei Rennställe fahren weiter mit Bikes von Kalex. 

«Erstmal beliefern wir nur diese drei Teams mit Gabel und Federbeinen, um die Weiterentwicklung schnell voranzutreiben», bestätigte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer auf Anfrage von SPEEDWEEK.com. «Außerdem kann man bei der Entwicklung der Moto2- Suspension Ideen und Schritte für die MotoGP-Suspension erlernen. Da wir in der MotoGP-Klasse nur vier Bikes auf unserer Suspension haben, macht es einfach Sinn, mehr Daten und Infos zu bekommen.»

Nach dem zweiten Moto2-WM-Rang von Red KTM-Werkspilot Miguel Oliveira stiegen auch einige Kundenteams auf das KTM-Chassis und WP um – zum Beispiel Aspar Martinez, Kiefer Racing, CarXpert, Garage Plus und Red Bull-Tech3.

Übrigens: Das Tech3-Team von Hervé Poncharal baute von 2010 bis Ende 2018 eigene Moto2-Fahrwerke und vertraute 2016 und 2017 noch auf KYB (vormals Kayaba).

Und wenn der japanische Chassis-Hersteller NTS im kommenden Jahr von der Moto2-EM (Fahrer: Hector Garzo) in die WM zurückkehrt, wird er voraussichtlich auch mit KYB-Produkten ausrücken.

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