Alex Baumgärtel (Kalex): Warm werden mit Pirelli
Der deutsche Chassis-Hersteller Kalex hat die Moto2-Kategorie wie kein anderer Ausrüster geprägt. Zwar gibt es mit Boscoscuro eine weitere siegfähige Marke, dennoch steht die führende Rolle der von Alex Baumgärtel und Klaus Hirsekorn aufgebauten Moto2-Schmiede nicht zur Debatte. Mit Ausnahme von Alonso Lopez und Fermin Aldeguer setzen alle Top-Piloten auf die Einheit aus deutschem-Fahrzeug und englischem Triumph Dreizylinder-Antrieb. Doch gerade die beiden Spanier der kleinen, aber extrem spitzen Boscoscuro-Speerspitze beweisen, eine Kalex-Garantie auf Dauersiege gibt es nicht. Das bestätigen auch die jüngsten Tests mit Aldeguer an der Spitze.
Besondere Würze erhält der Wettstreit der Konstrukteure durch Pirelli als neuen Reifenpartner. Alex Baumgärtel, der trotz seiner erweiterten Rolle auch für die Honda Racing Corporation (HRC) weiterhin sein eigenes Unternehmen vertritt, kommentierte im Anschluss an die finalen Moto2-Tests den Status quo der Kalex-Teams.
«Auch wenn die bisherigen Erprobungen gut verliefen, in Wahrheit stehen wir noch am Anfang. Aber ich bin recht glücklich, weil wir zuletzt viel verstehen konnten. Es gibt aber noch Ungewissheiten, was andere Strecken betrifft. Im Bezug auf die neuen Reifen fehlt uns noch die Erfahrung. Bis zur Mitte der Saison wird die Adaption in diesem Bereich sicher noch dauern. Die Pace unserer Fahrer ist in jedem Fall da.
Ein besonderer Faktor ist die Temperatur. Es hat sich gezeigt, dass die Pirellis mehr die höheren Temperaturen brauchen. Das ist in der Konstruktion der vom Superbike stammenden Slicks begründet. Mit 30 Kilo und 100 PS mehr liegen da andere Bedingungen vor. Wir brauchen aber noch mehr Verständnis, müssen uns mit allen Details, wie etwa auch den Heizprozessen auseinandersetzen.»
Auf die Frage, ob die anderen Reifen das Feld nun komplett neu durchmischen werden, wollte sich der Chassis-Experte nicht festlegen: «Fakt ist, auch 2024 liegt alles sehr nahe beisammen. 20 Piloten fahren in einer Sekunde, es geht um Tausendstel. Es bleibt sehr spannend und wir sind uns dem guten Wettbewerb mit Boscoscuro bewusst.»
Moto2-Test Jerez, (1.3.) kombinierte Zeiten
1. Aldeguer, Boscoscuro, 1:40,307 min
2. Roberts, Kalex, + 0,044 sec
3. Gonzalez, Kalex, + 0,078
4. Arbolino, Kalex, + 0,130
5. Canet, Kalex, + 0,134
6. Chantra, Kalex, + 0,191
7. Ramirez, Kalex, + 0,200
8. Lopez, Boscoscuro, + 0,312
9. v/d Goorbergh, Kalex, + 0,355
10. Ogura, Boscoscuro, + 0,371
11. Vietti, Kalex, + 0,494
12. Dixon, Kalex, + 0,565
13. Garcia, Boscoscuro, + 0,646
14. Bendsneyder, Kalex, + 0,707
15. Alcoba, Kalex, + 0,813
16. Arenas, Kalex, + 0,826
17. Baltus, Kalex, + 0,830
18. Deniz Öncü, Kalex, + 0,854
19. Guevara, Kalex, + 1,006
20. Salac, Kalex, + 1,018
21. Agius, Kalex, + 1,101
22. Moreira, Kalex, + 1,158
23. Foggia, Kalex, + 1,199
24. Escrig, Forward, + 1,344
25. Darryn Binder, Kalex, + 1,464
26. Masia, Kalex, + 1,494
27. Sasaki, Kalex, + 1,769
28. Cardelús, Kalex, + 1,798
29. Artigas, Forward, + 3,739