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Celestino Vietti: «Ich denke dann immer an Pecco»

Von Stephan Moosbrugger
Celestino Vietti

Celestino Vietti

KTM-Ajo-Pilot Celestino Vietti erlebte auf dem Red Bull Ring ein perfektes Wochenende. Mit seinem Sieg im Moto2-Rennen meldete sich der VR46-Athlet zurück im WM-Kampf.

Celestino Vietti (KTM Ajo) kam mit seinem ersten Saison-Podium im Gepäck nach Spielberg – in Silverstone wurde er Dritter. Ziel von Vietti war es, den Schwung mitzunehmen und da kam ihm Spielberg gerade recht. Denn dass dem Athleten der VR46-Akademie der Red Bull Ring besonders gut liegt, hat er mit seinem Sieg im letzten Jahr bewiesen.

Von Beginn des Wochenendes lief es gut für den 22-Jährigen – er holte sich die Poleposition vor Arón Canet (Fantic). Im Rennen gab Vietti die Führung in der ersten Runde kurzzeitig an Canet ab, im zweiten Umlauf holte er sich diese jedoch wieder zurück und gab sie bis zum Ende des Rennens nicht mehr ab. «Ich bin sehr glücklich. Das ist eine sehr gute Strecke für mich und ich genieße es sehr, hier zu fahren», freute sich Vietti. «Wir hatten aber auch etwas Glück, dass Ogura das Rennen nicht fahren konnte – denn er war bis zu seinem Sturz der Schnellste und er hatte eine sehr gute Pace. Wie auch immer, ich wusste, dass wir heute die Pace haben. Ich pushte von Beginn an, um einen Vorsprung herauszufahren. Ich hatte dann einen Schreckmoment in Kurve 3, wo ich mich verschaltete.»

Mit seinem Fehler in Kurve 3, kurz vor Mitte des Rennens, schmolz sein Vorsprung auf 0,5 sec. Vietti behielt die Ruhe, konnte sich wieder von seinen Verfolgern absetzen und kreuzte 1,850 sec vor Alonso Lopez die Ziellinie. Mit seinem Sieg wiederholte er seinen Triumph aus dem Vorjahr. Weshalb läuft es für Vietti auf der Stop-and-go-Strecke in Spielberg so gut? «Ich bin auf der Bremse sehr stark und ich kann das Bike gut verzögern – das kommt mir in den Kurven 1 und 2 zugute. In Kurve 3 habe ich allerdings jedes Jahr etwas zu kämpfen», sagte er. «Als ich hier das erste Mal in der Moto3 fuhr, hat es sich sofort gut angefühlt. Ich kann es nicht erklären, ich mag die Strecke einfach.»

Wie kann er sich den Aufwärtstrend erklären? «Zu Beginn der Saison hatten wir Schwierigkeiten. Seit Assen und dem Sachsenring haben wir einen Schritt gemacht und wir sind jetzt näher dran an der Spitze», freute sich Vietti. «Auch bei unserem Test in Aragon haben wir viele Dinge ausprobiert. Einiges hat gut funktioniert, um einen Schritt zu machen.»

In der Gesamtwertung liegt der Italiener nach seinem Triumph auf dem Red Bull Ring mit 96 Punkten an der sechsten Stelle – mit 66 Punkten Rückstand auf WM-Leader Sergio Garcia, der in Spielberg nur auf Rang 14 landete. Sieht sich der KTM-Ajo-Pilot nun im WM-Kampf? «Wir müssen daran glauben, dass es möglich ist. Ich denke dann immer an Pecco, als er im Jahr 2022 91 Punkte hinter Fabio (Quartararo) zurück lag und am Ende die Weltmeisterschaft gewonnen hat», zog er den Vergleich mit seinem VR46-Kollegen. «Ich denke, dass alles möglich ist, wenn wir so weiterarbeiten. Wir können es schaffen.»

Ergebnisse Moto2 Spielberg, Rennen (18. August):
1. Celestino Vietti (I), Kalex, 23 Runden in 36:22,427 min
2. Alonso Lopez (E), Boscoscuro, +1,850 sec
3. Jake Dixon (GB), Kalex, +1,974
4. Aron Canet (E), Kalex, +2,075
5. Tony Arbolino (I), Kalex, +6,814
6. Marcos Ramirez (E), Kalex, +12,392
7. Darryn Binder (ZA), Kalex, +12,514
8. Somkiat Chantra (T), Kalex, +12,604
9. Joe Roberts (USA), Kalex, +13,398
10. Filip Salac (CZ), Kalex, +13,429
11. Deniz Öncü (TR), Kalex, +13,872
12. Izan Guevara (E), Kalex, +14,336
13. Manuel Gonzalez (E), Kalex, +14,403
14. Sergio Garcia (E), Boscoscuro, +15,990
15. Senna Agius (AUS), Kalex, +18,121

WM-Stand nach 10 von 20 Rennen:
1. Garcia, 162 Punkte. 2. Ogura 142. 3. Roberts 130. 4. López 120. 5. Aldeguer 112. 6. Vietti 96. 6. Gonzalez 88. 7. Dixon 94. 8. Canet 91. 9. Gonzalez 91. 10.Chantra 64. 11. Arbolino 61. 12. Alcoba 57. 13. Arenas 56. 14. Ramirez 55. 15. Agius 33.

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