Jürgen Lingg (Intact GP): «…dann musst du zugreifen»

Intact-Teamchef Jürgen Lingg
Seit 2013 mischt das Team Liqui Moly Dynavolt Intact GP aus Memmingen im Allgäu in der Moto2-Weltmeisterschaft mit. Drei Grand-Prix-Siege wurden seither errungen: 2013 mit Jonas Folger in Brünn/Tschechien, 2019 mit Tom Lüthi in Austin/USA und am 2. März 2025 mit Manuel Gonzalez in Buriram/Thailand.
Nach dem ersten Rennen der Saison führt die Mannschaft um Teamchef Jürgen Lingg mit Gonzalez die Gesamtwertung an, Senna Agius rundete das grandiose Ergebnis mit Rang 3 in Buriram ab.
2019 eroberte Tom Lüthi für das Team aus Süddeutschland den dritten WM-Rang in der Moto2, bis heute das beste Ergebnis. «Er lag damals nur zwölf Punkte hinter dem Weltmeister, das war knapp», erinnerte sich Lingg im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com, der den Schweizer für dieses Jahr als Riding-Coach zurück ins Team holte, ansonsten aber mit der bewährten Mannschaft des Vorjahres arbeitet. Natürlich will Intact dieses Jahr nach den Sternen greifen und endlich den WM-Titel holen, «aber das haben andere auch vor», lachte Lingg. «Das muss unser Ziel sein, ganz klar. Es gehört am Ende auch viel Glück dazu.»
Im Vorjahr war absehbar, dass Intact im Titelkampf mit Darryn Binder und Rookie Senna Agius keine tragende Rolle spielen würde, mit der Verpflichtung des WM-Dritten Gonzalez hat sich das verändert.
Der Spanier hat sich mit seiner Attitüde innerhalb kurzer Zeit bereits viel Respekt im Team verdient. Lingg: «Er fährt mit derselben Geometrie, wie wir sie immer verwendet haben. Wir wussten ungefähr, was er im letzten Jahr für eine Geometrie fuhr, und fragten ihn, wie er bei uns anfangen will. Er sagte, dass er jetzt in unserem Team wäre und so fahren möchte, wie wir das machen. Das Motorrad ist von den Einstellungen 1 zu 1 das vom letzten Jahr, ich habe immer an meine Leute geglaubt. Es hat mir oft für sie leidgetan, weil sie einen guten Job machen und sich bemühen und eine ganze Weile nicht belohnt wurden. Letztes Jahr haben wir ein paar Highlights bei Senna gesehen, aber das war’s. Bei Darryn hat man auch ein paar Mal gesehen, dass etwas gehen könnte, aber so richtig durchgeschlagen hat es nicht. Es ist oft so, dass du mit deinen Möglichkeiten klarkommen musst. Wenn sich das so eine Superchance wie mit Manu ergibt, dann musst du zugreifen.»