Moto2-Held Dixon: «Stress dank Tony – danke dafür!»
Zum ersten Mal in seiner Karriere gelangen Jake Dixon zwei Grand-Prix-Siege in Serie. Von außen betrachtet ein Erfolg mit Ansage – Dixon hatte sowohl das Zeittraining am Freitag als auch die Qualifikation am Samstag auf Platz 1 beendet.
Für den Rennfahrer aus Dover war es dagegen ein hartes Stück Arbeit, der vor allem auch die goldrichtige Entscheidung für Regenreifen als Basis diente. Dixon: «Zwar hatte ich ein guten Grundspeed und konnte gleich von Beginn an ganz vorne fahren, doch ich hatte schnell einige haarige Situationen. So entschloss ich mich ruhig zu bleiben und mein sicheres Tempo zu halten. Aber – das war nicht genug. Irgendwann war mir klar, dass Tony schneller war – und ich musste mehr riskieren.»
Mit einem Grinser an den Italiener fügte Dixon, der wie Arbolino und der Drittplatzierte Alsono Lopez mit einer Boscoscuro unterwegs ist, hinzu: «Mit seinem Speed hat Tony mir etwas den Genuss am Fahren genommen, es wurde stressig – danke dafür!»
Richtig eng wurde es allerdings nie. Der Neuzugang beim belgischen MarcVDS-Team kontrollierte den Abstand souverän. So blieb mit gut vier Sekunden Vorsprung auf den Italiener bei der Zieldurchfahrt Zeit für das obligatorische Stand-up-Wheelie.
Kurios: Dixons beste Rundenzeit rangierte nur im vorderen Mittelfeld, doch kein anderer Pilot hatte mehr Konstanz. Dass sich die Entscheidung für Regenreifen noch ins Unglück hätte verkehren können, bewiesen die auf Slicks gestarteten Intact-GP-Piloten Gonzalez und Agius, die im Finale die schnellsten Zeiten fuhren. Doch es war längst zu spät – die Pokerspieler waren sogar von der Spitze des Feldes überrundet worden.
Der glückliche Gewinner verabschiedete sich aus Austin mit einem auch demütigen Fazit: «Es ist richtig, dass ich von Beginn ein gutes Gefühl und hohen Grundspeed hatte, doch der Sieg war nie eindeutig. Es war ein hartes Wochenende, denn wir hatten in jeder Session andere Bedingungen und es hätte auch anders ausgehen können. Ich kann mich nur erneut bedanken bei meiner Mannschaft, sie haben auch hier einen überragenden Job gemacht!»
Dank der Nullnummer von Gonzalez und Sieg Nummer 2 sprang Jake Dixon auch an die Spitze der Moto2-Tabelle. Intact-Pilot Gonzalez rutschte auf Position 3 ab. Aron Canet, der unscheinbar auf Platz 4 ins Ziel fuhr, verbesserte sich bis auf Rang 2.
Ergebnisse Moto2 COTA, Rennen (30. März):
1. Jake Dixon (GB), Boscoscuro, 16 Runden in 37:24,220 min
2. Tony Arbolino (I), Boscoscuro, +4,148 sec
3. Alonso Lopez (E), Boscoscuro, +12,685
4. Aron Canet (E), Kalex, +28,375
5. Izan Guevara (E), Boscoscuro, +30,290
6. Ivan Ortola (E), Boscoscuro, +31,916
7. Barry Baltus (B), Kalex, +32,640
8. Dani Holgado (E), Kalex, +32,685
9. Mario Aji (RI), Kalex, +33,466
10. Collin Veijer (NL), Kalex, +35,429
11. Marcos Ramirez (E), Kalex, +36,724
12. Oscar Gutierrez (E), Boscoscuro, +39,976
13. Zonta van den Goorbergh (NL), Kalex, +43,089
14. David Alonso (COL), Kalex, +43,139
15. Alex Escrig (E), Forward, +44,390
WM-Stand nach 3 von 22 Rennen:
1. Jake Dixon 59. 2. Canet 46. 3. Gonzalez 45. 4. Lopez 30. 5. Arbolino 28. 6. Ramirez 27. 7. Baltus 23. 8. Holgado 23. 9. Agius 19. 10. Vietti 16. 11.Moreira 13. 12. Guevara 12. 13. Arenas 11. 14. Binder 10. 15. Ortola 10.
Konstrukteurs-WM:
1. Boscoscuro 59. 2. Kalex 58. 3. Forward 10.