Technomag: Was von Lüthi und Aegerter erwartet wird
In der Schweiz wurden zwei Moto2-Teams vereint, sie treten jetzt unter einem Dach auf, haben aber unterschiedliche Namen. Tom Lüthi fährt für das Derendinger Interwetten-Team, Domi Aegerter und Robin Mulhauser für Technomag Interwetten. Alle drei Fahrer sind von Suter auf Kalex umgestiegen. Wir haben Teammanager Fred Corminboeuf ein paar Fragen gestellt.
Frédéric Corminboeuf, als Leiter von CGBM Evolution sind Sie dieses Jahr mit zwei Teams in der Moto2Weltmeisterschaft vertreten. Was bedeutet das? Haben Sie wegen dieser Lösung zusätzliches Personal anstellen müssen?
Die wichtigste Änderung ist der enorme Anstieg der gesamten Lohnsumme! Aber Spass beiseite: Wir haben in jedem Bereich beträchtlich aufgestockt, vom technischen Personal bis hin zur Hospitality inklusive Küchenpersonal. Natürlich haben wir einen zusätzlichen Moto2-Fahrer bekommen, was aus logistischer Sicht einen zusätzlichen Transport·Lkw und eine zweite Box an den Rennstrecken bedeutet.
Die beiden Teams treten in unterschiedlichen Farben auf. Haben Sie als Teammanager beider Equipen ein spezielle Teamdress?
Gute Frage. Ich denke, für die Leute, die für beide Teams arbeiten, wird es eine Kleidungslinie geben, auf der beide Teams optisch vertreten sind. Das wird die Dinge vereinfachen. Sie werden sich mit den unterschiedlichen Charakteren der drei Fahrer auseinandersetzen müssen, von denen zwei – Thomas Lüthi und Dominique Aegerter – direkte Konkurrenten sind und dasselbe Ziel haben: den Sieg.
Wie werden Sie das angehen?
Fast alle grossen Teams in der Formel 1 oder in der MotoGP-Klasse haben zwei starke Fahrer. Ich bin überzeugt, dass es diese Konkurrenzformel braucht, um ganz vorne auf höchstem Niveau zu bestehen. Ich habe zwei intelligente und professionell arbeitende Fahrer im Team. Also bin nicht beunruhigt. Ich bin überzeugt, dass die gegenseitige Konkurrenz für beide Fahrer befruchtend sein wird.
Wie hat sich das Verhältnis zwischen Lüthi und Aegerter seit dem Beginn dieser neuen Form der Zusammenarbeit entwickelt?
Alles läuft hervorragend. Die Atmosphäre im Team könnte nicht besser sein, auch der Humor und Spass kommen nicht zu kurz. Tom und Dominique tauschen Informationen aus und necken sich immer wieder gegenseitig. Robin fühlt sich sehr wohl zwischen diesen beiden Nummern 1.
Aber spätestens ab dem ersten Rennen werden aus Tom und Domi Konkurrenten?
Ja. Zum Glück. Es ist doch normal, dass jeder der Beste sein will. Das ist die Seele des Rennsports. Wir haben zwei starke Konkurrenten im Team; ich freue mich sehr auf den Beginn der Saison.
Was sind die Ziele für die Moto2-WM-Saison 2015?
Wir wollen in jedem Rennen um Podestplätze kämpfen. Das ist ein hohes, aber realistisches Ziel.
Was darf man von Robin Mulhauser erwarten?
Die Anforderungen an Robin sind anders. Er muss in jedem Rennen versuchen, in die Punkteränge zu fahren. Er hat in der vergangenen Saison eine erfreuliche Steigerung gezeigt.
Parallel zu seinem Moto2-Einsatz wird Dominique Aegerter weiterhin MotoGP-Testfahrten mit einer Kawasaki bestreiten. Wird auch dieses Projekt von Ihnen kontrolliert?
Ja, wir bestimmen, wie diese Testfahrten durchgeführt werden. So kann Dominique noch mehr fahren, und das ist für ihn enorm wichtig. Gleichzeitig erhalten wir so Informationen, was uns in der Zukunft erwartet, falls wir als Team irgendwann das Potenzial haben werden, in die Königsklasse MotoGP aufzusteigen.