Franzosen im Aufwind: Mit Rekorden zum Le-Mans-GP
Jahrelang fristeten die französischen Motorrad-GP-Fahrer ein Schattendasein, nur sporadisch waren Einzelerfolge zu feiern.
Doch in der Saison 2015 trumpft die «Grande Nation» gross auf, vor dem Heim-GP vom kommenden Wochenende auf dem Circuit Bugatti in Le Mans hoffen die Trikolore-Fans auf weitere Heldentaten von Zarco, Quartararo, Masbou und Co.
Kann es nach diesem rekordverdächtigen Saisonstart mit den erstaunlichen französischen Erfolgen bei den ersten vier Rennen noch weiter aufwärts gehen?
Die Meilensteine und Rekord der Franzosen in der Saison 2015:
– Beim Eröffnungsrennen in Katar qualifizierte sich Moto3-Honda-Pilot Alexis Masbou (Saxoprint Racing Team Germany) erstmals in seiner Karriere auf der Pole-Position – bei seiner 141. GP-Teilnahme.
– Alexis Masbou siegte in Doha 2015 als erster Franzose seit Arnaud Vincent 2002 beim WM-Saisonauftakt.
– Fabio Quartararos zweiter Platz beim Grand Prix of the Americas in Austin/Texas im Alter von 15 Jahren und 357 Tagen machte ihn zum jüngsten französischen Fahrer, der in den 67 Jahren seit Beginn der WM 1949 auf dem GP-Podest stand. Bisher hielt diesen Rekord Mike di Meglio.
– Der Sieg von Johann Zarco in Argentinien war sein insgesamt erst zweiter GP-Triumph. Vorher hatte er 2011 das 125-ccm-WM-Rennen in Motegi gewonnen. Er hat als erster Franzose WM-Läufe in der Leichtgewichts- (125 ccm/Moto3) und in der Mittelgewichtsklasse (250 ccm/Moto2) für sich entschieden.
– Johann Zarco ist erst der zweite Franzose, der bei einem Moto2-Rennen gesiegt hat. Der andere ist Jules Cluzel, Gewinner des Silverstone-GP 2010.
– Nach dem Moto2-Erfolg in Las Termas/Argentinien war Zarco der erste französische Leader in der Mittelgewichtsklasse seit Randy de Puniet, der 2004 nach der Dutch-TT die 250er-WM anführte.
– 2015 ist das erste Jahr, in dem die Franzosen in zwei unterschiedlichen WM-Klasse Siege errungen haben seit 2005, als de Puniet ein 250er-Rennen gewann und Mike di Meglio in der 125er-Klasse siegte.
– Beim Spanien-GP in Jerez gelang Fabio Quartararo die erste Pole-Position (in seinem vierten WM-Lauf!). Mit 16 Jahren und 13 Tagen ist er der zweitjüngste Fahrer aller Zeiten, der in der Weltmeisterschaft eine Pole-Position erreicht hat. Den Rekord hält Marco Melandri, der 1998 auf dem Sachsenring im Alter von 15 Jahren und 346 Tagen Trainingsschnellster (125 ccm) war.
– Johann Zarco landete beim Jerez-GP auf Platz 2, damit ist er als erster Franzose seit Randy de Puniet 2004 (250 ccm) in der Mittelgewichtsklasse bei drei Grand Prix hintereinander auf dem Podest gelandet.
– Nach Platz 2 in Jerez hält sich Johann Zarco mit 16 Punkten Vorsprung weiter auf Platz 1 der Tabellenspitze. Er kommt als erster WM-Spitzenreiter seit Randy de Puniet 2004 zum Heim-GP nach Le Mans. Randy lag damals vor dem Le Mans-GP acht Punkte vor Roberto Rolfo.