MotoGP: Das Reifendruck-Drama geht weiter

Lieferung von Moto2-Motoren ist für Kawasaki sinnlos

Von Ivo Schützbach
Bis Ende 2018 liefert Honda die Einheitsmotoren für die Moto2-Weltmeisterschaft. Für die Zeit darüber hinaus kommen auch andere Hersteller in Frage.

Bis inklusive 2018 bleibt die Honda Racing Corporation Lieferant der Einheitsmotoren für die Moto2-WM. Bis zum Ende der Saison 2015 werden der Weltverband FIM und Rechteinhaber Dorna Gespräch mit potenziellen Kandidaten für die Zeit danach führen.

In einer ersten Stufe der Diskussionen wird abgeklärt, welche Kriterien für die künftigen Motoren maßgeblich sein sollen. Die Triebwerke sollen finanziell leistbar sein, für jedes Team verfügbar, zuverlässig, alle Teams müssen mit identischen Motoren ausgestattet werden, die Laufzeit muss den Vorstellungen der Teams entsprechen. Jetzt liegt sie bei rund 1800 km, die seriennahen Honda-Motoren leisten aber nur 128 PS, ihr Getriebe hat mit dem einer echten Rennmaschine wenig gemeinsam. Ein Kassettengetriebe gilt längst als Mindestanforderung für eine GP-Klasse.

FIM und Dorna werden am Jahresende 2015 eine Ausschreibung gestalten und alle interessierten Hersteller einladen, ihre Konzepte und Preisvorstellungen vorzulegen. Dann wird so rasch wie möglich ein Lieferant ausgewählt.

SPEEDWEEK.com sprach mit Ichiro Yoda, Projektleiter bei Kawasaki Heavy Industries für die Superbike-Weltmeisterschaft, welche «die Grünen» dank Jonathan Rea überlegen anführen.

Ist es für Kawasaki vorstellbar, ab 2019 Einheitsmotoren für die Moto2-WM zu liefern?

Das muss unsere Produkt- und Marketingabteilung entscheiden, ich bin nicht in der Position dazu.

Hätte Kawasaki in Europa genügend Manpower und Infrastruktur, um die Motoren zu liefern?

Nein, das wäre unmöglich. In Europa ist Kawasaki sehr limitiert und nicht sehr groß, wir haben hier nicht viele Mitarbeiter. In Europa könnten wir so ein Projekt niemals stemmen.

Und das GP-Paddock aus Japan zu beliefern ist zu schwierig?

Richtig. Kawasaki muss auch darüber nachdenken, was der Nutzen eines solchen Engagements wäre, wenn wir ausschließlich die Moto2-Motoren liefern.

Als die Einheitsmotoren erstmals ausgeschrieben wurden, sahen wir keinen Nutzen für uns.

Daran hat sich nichts geändert?

Nein. Bei Honda verhält sich das anders, sie sind sehr stolz darauf, diese Motoren zu liefern. Honda ist im Rennsport der führende Hersteller, auch in MotoGP. Für sie macht es Sinn, dass sie Moto2 ausrüsten.

Wir als Kawasaki können nicht auf diese Art denken. Deshalb wird sich Kawasaki diesem Projekt wohl auch nicht annehmen.

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