Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Tom Lüthi (2.): Perfekter Test, hohe Erwartungen

Von Jordi Gutiérrez
Mit Gilles Bigot erhielt Tom Lüthi 2016 einen neuen Crew-Chief. Mit SPEEDWEEK.com sprach er über diese Zusammenarbeit, den Katar-Test und warum er kein Crew-Chief sein will.

In der kombinierten Zeitenliste aller drei Testabende in Katar hatte am Ende Sam Lowes die Nase vorne. Hinter dem Kalex-Neuling reihte sich Tom Lüthi ein, der 0,203 sec auf den Briten verlor.

Lüthi zeigte an allen drei Testabenden starke Leistungen. «Es lief sehr gut, wir konnten so weiterarbeiten wie am Samstag. Vom ersten auf den zweiten Tag haben wir große Fortschritte gemacht, ich fand meine Pace und war ab diesem Zeitpunkt immer vorne dabei. Es war cool, denn wir konnten wirklich auf sehr hohem Niveau arbeiten. Ich habe die Änderungen am Motorrad gespürt und auch in den Daten waren die kleinen Veränderungen zu sehen.»

«Trotzdem haben wir am Ende des letzten Abends noch Geometrie-Änderungen und große Schritte probiert, damit wir das Limit des Bikes finden. Das haben wir. Ich denke, wir sind jetzt wirklich bereit für die Saison», ist der Moto2-Routinier aus dem Team Garage Plus Interwetten überzeugt. «Am coolsten war für mich diese große Änderung, die den Durchbruch brachte. Das Bike stand ganz anders da. Und boom: Ich war sofort schnell und in den 1:59er-Zeiten. So schnell war ich in Katar noch nie.»

Welche Erwartungen hast du für das erste Rennwochenende? «Ich will so weitermachen wie bei den Tests und vorne mitmischen. Die Zusammenarbeit mit meinem neuen Crew-Chef Gilles funktioniert immer besser. Im Lauf der Saison werden wir uns noch besser kennenlernen, aber schon jetzt können wir die Dinge schnell und auf einem hohen Niveau entscheiden. Alles positiv.»

Kann man einen Vergleich zwischen Gilles und deinem bisherigen Crew-Chief Alfred Willeke ziehen? «Ich will hier nicht Mann gegen Mann vergleichen. Die Geschichte mit Alfred war perfekt, ich habe so viel von ihm gelernt. Gilles arbeitet ein bisschen anders und charakterlich sind es unterschiedliche Typen. Man kann das kaum vergleichen, denn nun steht auch eine andere Maschine in der Box, vielleicht geht es Alfred mit Axel Pons ja genauso an wie wir. Die Entscheidung für Gilles sieht gut aus, ich bin happy. Die Zeit mit Alfred war aber top, wir hatten viel Erfolg zusammen. Gilles und ich sind noch für alles offen. Ich muss mich eher etwas zurückhalten, meine Aussagen sind sehr technisch, denn ich habe viel Erfahrung in der Moto2-Klasse. Ich muss dem Team und den Technikern vertrauen. Doch es ist gut, dass sie meist dieselben Vorschläge machen, die ich im Kopf habe, die ich aber als Fahrer nicht immer äußere, weil das zu sehr in ihre Arbeit eingreifen würde.»

Könntest du dir vorstellen, selbst einmal einen Fahrer als Crew-Chief zu betreuen? «Nein, der Fahrer würde mir immer auf die Nerven gehen. Ich weiß, wie die manchmal sein können», lachte der Schweizer.

Die kombinierte Moto2-Zeitenliste der drei Testtage in Katar:

1. Sam Lowes (Kalex) 1:59,405
2. Tom Lüthi (Kalex) 1:59,608
3. Jonas Folger (Kalex) 1:59,652
4. Alex Rins (Kalex) 1:59,762
5. Lorenzo Baldassarri (Kalex) 1:59,770
6. Takaaki Nakagami (Kalex) 1:59,815
7. Sandro Cortese (Kalex) 1:59,927
8. Johann Zarco (Kalex) 1:59,979
9. Alex Márquez (Kalex) 2:00,129
10. Franco Morbidelli (Kalex) 2:00,234
11. Danny Kent (Kalex) 2:00,260
12. Simone Corsi (Speed Up) 2:00,294
13. Marcel Schrötter (Kalex) 2:00,379
14. Dominique Aegerter (Kalex) 2:00,459
15. Hafizh Syahrin (Kalex) 2:00,509
16. Mattia Pasini (Kalex) 2:00,566
17. Julián Simón (Speed Up) 2:00,573
18. Ratthapark Wilairot (Kalex) 2:00,672
19. Xavi Vierge (Tech3) 2:00,685
20. Edgar Pons (Kalex) 2:00,834
21. Miguel Oliveira (Kalex) 2:00,899
22. Xavier Simeon (Speed Up) 2:01,112
23. Luis Salom (Kalex) 2:01,190
24. Luca Marini (Kalex) 2:01,293
25. Robin Mulhauser (Kalex) 2:01,607
26. Axel Pons (Kalex) 2:01,793
27. Jesko Raffin (Kalex) 2:01,990
28. Isaac Viñales (Tech3) 2:02,105
29. Alessandro Tonucci (Kalex) 2:02,806
30. Efren Vazquez (Suter) 2:04,103

Zum Vergleich: Die Pole-Zeit 2015 lag bei 1:59,423 min

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