Hiroki Ono: Zu wenig Selbstkontrolle auf der Piste
Hiroki Ono: «Ohne meinen Vater wäre ich nie in die WM gekommen»
Zu viele Stürze musste Hiroki Ono in der Saison 2016 einstecken, deshalb verlor der 24-jährige Japaner seinen Platz im Honda Team Asia. Dieses tritt in der kommenden Saison stattdessen mit den Rookies Kaito Toba und Atiratphuvapat Nakarin an. Kein Wunder, schliesslich beendete er gleich vier Rennen vorzeitig durch Stürze.
In Jerez, Le Mans, Barcelona und auf dem Sachsenring übertrieb es Ono jeweils und bezahlte seinen Übermut mit einem Sturz. Und damit nicht genug: Den WM-Lauf in Assen verpasste er wegen seines Crashs in Barcelona, der eine Operation nötig machte. Und in Malaysia musste er wegen einer Gehirnerschütterung passen, die er sich bei einem Sturz im Qualifying zugezogen hatte.
«Ich habe mich einfach zu oft hingelegt», übt sich der Dreiundzwanzigste der WM 2016 denn auch in Selbstkritik. «Vor der Saison hatte ich mit einer sehr viel besseren Leistung gerechnet, ich dachte, dass die Top-10 möglich ist und ich vielleicht sogar um Podestplätze kämpfen kann. Doch die Realität sah anders aus. Ich habe nicht die erhofften Ergebnisse erzielt, und das war eine Qual.»
«Ich wusste, dass diese Saison sehr wichtig für mich ist, deshalb war ich sehr besorgt, dass ich nicht die gleichen Ergebnisse wie meine Markenkollegen erzielen konnte. Ich will manchmal zu viel, einfach weil ich es hasse, geschlagen zu werden. Das beeinflusst natürlich das Ergebnis im Rennen», fügt Ono trocken an.
Der Rennfahrer aus Nara ist neben der Strecke ein sehr freundliches Gegenüber, auf der Piste mutiert er jedoch zum unerbittlichen Gegner. «Viele Leute sagen das», winkt er ab. «Ich weiss auch nicht, warum ich im Rennen so unnachgiebig bin. Manchmal habe ich Mühe, mich selbst zu kontrollieren. Und das endet dann halt manchmal in einem Crash. Ich habe verstanden, dass ich durch meine Selbstkontrolle das Resultat des Rennens beeinflussen kann.»
Seinen Ehrgeiz hat Ono von seinem Vater beigebracht bekommen, wie er erzählt: «Mein Vater hat mir nichts Technisches beigebracht, er hat mir vielmehr gezeigt, wie ich mental stark werde. Er sagte mir immer, dass ich mich aufs Gewinnen konzentrieren muss, unabhängig vom Material und den Bedingungen. Und er betonte auch, dass ich Schwierigkeiten alleine überwinden muss.»
Der bisherige Moto3-Pilot sagt über seinen vor drei Jahren verstorbenen Vater auch: «Nach seinem Tod habe ich seine Worte immer wieder wiederholt und verinnerlicht. Ohne seine Inspiration wäre ich nie in die WM gekommen.»