Peugeot Saxoprint: Jakub Kornfeil muss sich steigern
Das deutsche Peugeot MC Saxoprint-Team von Ingo und Florian Prüstel hat beim Sachsenring-GP einen Ein-Jahres-Vertrag mit KTM unterschrieben, denn Mahindra und Peugeot steigen mit den baugleichen MGP3O-Motorrädern aus der Moto3-WM aus.
Jetzt steht für das Unternehmen Prüstel GP noch die Fahrerverpflichtung für 2018 im Vordergrund.
Vor einem Jahr wurde das ehemalige Racing Team Germany von Prüstel übernommen. Vater und Sohn sind motorradsportbegeistert und betreiben in Callenberg/Sachsen ein international tätiges Logistik-Dienstleistungsunternehmen mit 150 Lkw und einem Umsatz von 26 Millionen Euro.
Das deutsche Team will noch die nächsten beiden Rennen in Brünn (6. August) und Spielberg (13. August) abwarten. Routinier Jakub Kornfeil hat 2010 beim Brünn-GP schon einen fünften Platz erreicht, seine drei Podestplätze hat er aber in Silverstone 2015, Sepang 2016 (jeweils Platz 2) und in Valencia 2015 (Platz 3) erzielt.
Im Vorjahr war Kornfeil auf der Honda NSF 250RW des malaysischen SIC-Teams WM-Achter; bei Peugeot hat er 2017 bisher enttäuscht. Nur ein elfter Rang im Regen von Le Mans, sonst keine Punkte.
Deshalb ist sein Platz im Prüstel-Team bisher nicht gesichert.
«Jakub hat nach dem Sachsenring in Brünn und Spielberg noch zwei Strecken, die ihm liegen. Da muss er etwas zeigen», erklärte Logistik-Unternehmer Ingo Prüstel gegenüber SPEEDWEEK.com. «Er muss zumindest beweisen, dass er gegen Rookies wie Dalla Porta und Bezzecchi bestehen kann. Mit denen muss er mithalten, denn sie haben ebenbürtiges Material. Bei unserem Rookie Patrik Pulkkinen aus Finnland haben wir eigentlich ein Programm über zwei, drei Jahre. Bei einem 16-jährigen Neuling weiß man ja nie, wie sie mit den vielen Reisen zurechtkommen und den Übersee-Rennen. Aber Patrik liegt immer eine Sekunde hinter den anderen Rookies, da sollte er in der zweiten Saisonhälfte aufschließen. Wir haben noch nicht entschieden, ob wir mit ihm weitermachen. Klar, wir haben mit Peugeot kein besonders konkurrenzfähiges Material. Aber es ist immer so: 50 Prozent ist der Fahrer, 50 Prozent macht das Material aus. Und jeder gute Rennfahrer hat irgendwann mit schlechtem Material auf sich aufmerksam gemacht.»?
Welche Fahrer hat Prüstel für die Saison 2018 im Auge? «Marco Bezzecchi ist jetzt bei der VR46 Academy, er wäre interessant für uns. Man muss abwarten, was er machen will», stellte Teambesitzer Ingo Prüstel fest. «Bei Bulega weiß man auch nicht, ob er 2018 bei SKY VR46 bleibt. Dann muss man beobachten, was aus der CEV nachkommt, Alex Viu ist sicher ein Talent. Mit Danny Kent möchten wir auch reden. Wir müssen klären, ob er wieder in die Moto2-WM will und ob Aki Ajo Pläne mit ihm für die Moto3-WM hat.»