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Gino Borsoi: Warum er den Spitznamen «Kobra» erhielt

Von Frank Aday
Auf seinem Helm trug Gino Borsoi nach dem Grand Prix von Malaysia 1998 stets ein Logo mit einer Kobra darauf. Nun blickte er auf den Tag zurück, als es zu seiner unvergesslichen Begegnung mit dieser Schlange kam.

Der 43-jährige Gino Borsoi erzielte während seiner GP-Karriere drei Podestplätze in der 125-ccm-Klasse. Ein Mal stand er auf der Pole, ein GP-Sieg gelang ihm jedoch nicht. Mittlerweile ist Borsoi als Sportdirektor für das Aspar-Team tätig. Nun blickt Borsoi auf den Tag zurück, als er den Spitznamen «Kobra» erhielt. Der ungewöhnliche Vorfall ereignete sich beim Grand Prix von Malaysia 1998 auf dem Johor Circuit. Der Italiener war auf einer Aprilia für das Team Motoracing s.r.l. unterwegs.

Borsoi tötete damals eine Kobra – ohne es zu merken. «Ich denke, die Leute erinnern sich mehr wegen der Schlange an dieses Rennen, nicht wegen meines Resultats», lachte Borsoi im Interview mit «motogp.com». «Ich erinnere mich an dieses Training. Cecchinello lag gerade direkt vor mir. Ich fuhr durch eine Rechtskurve und dachte, dass irgendetwas von Cecchinellos Bike abgefallen sei. Es sah wie ein Stück Plastik oder Karbon aus. Ich wusste nicht, was es wirklich war. Sie zeigten sofort die rote Flagge. Das war eine Schande, denn ich hatte noch nicht meine beste Leistung abgeliefert. Als ich zurück an die Box kam, erzählten mir die Mechaniker: ‹Du hast eine Kobra überfahren.› Ich entgegnete: ‹Das ist unmöglich. Macht keine Scherze.› Sie sagten mir dann, dass die Geschichte wahr sei.»

«In der Box schaute ich mir die Szene dann auf einem TV-Bildschirm ein paar Mal an. Ich hatte tatsächlich eine Kobra überfahren», zuckt Borsoi mit den Schultern. Er traf die Schlange zunächst mit seinem Bein am Kopf und überrollte sie dann. «Das war eine sehr seltsame Situation. Viele kamen zu mir und fragten mich, ob sie mich gebissen hat und ich verletzt bin. Doch das war unmöglich, denn ich hatte eine Lederkombi an. Zudem war ich viel zu schnell, um gebissen zu werden.»

Einer der Streckenposten brachte die tote Schlange dann zu Borsoi in die Box. «Dort haben wir dann einige Fotos mit ihr gemacht», erinnert sich der Italiener. «Ab diesem Moment wurde die Kobra zu meinem Logo auf dem Helm. Mein Name wird für immer mit dieser Geschichte verbunden sein. Seitdem war die Kobra immer bei mir.»

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