Moto3: Die 125er-Zweitakter werden verbannt
Sandro Cortese: Die 125er sterben bald aus
Nach der Einführung der neuen Moto2-Klasse mit den 600-ccm-Vierzylinder-Viertakt-Motoren war es nur eine Frage der Zeit, wann die von den Herstellern nicht mehr erwünschten Zweitakt-Motoren auch aus der 125-ccm-Weltmeisterschaft verschwinden werden.
Die neue Wochenzeitschrift SPEEDWEEK verrät in der Ausgabe 28/2010 die geheimen Moto3-Pläne der GP-Verantwortlichen von FIM, Dorna und des Hersteller-Bündnisses MSMA.
War im April noch von 450-ccm-Einzylinder-Viertakt-Motoren die Rede, so sind jetzt 250-ccm-Einzylinder-Viertakter vorgesehen, und zwar bereits für die Saison 2012. Um die Kosten niedrig zu halten, sollen keine exklusiven Werkseinsätze möglich sein. Die interessierter Hersteller (bisher ist von Honda und Yamaha die Rede) sollen verpflichtet werden, alle Anfragen von permanenten Teams erfüllen, also mindestens je zehn Fahrer auszustatten.
Theoretisch könnten 2012 in der Moto3-Klasse Zylinder von 1000-ccm-MotoGP-Motoren verwendet werden. Es ist allerdings ein Drehzahllimit von 15 000/min (bei einer maximalen Bohrung von 81 mm (wie 2012 in der MotoGP) vorgesehen. Ein Moto3-Motor soll maximal 10 000 Euro kosten, ein komplettes Motorrad nur 30 000 Euro. Chassis-Hersteller wie Suter, Moriwaki und FTR könnten wie in der Moto2-Klasse komplette Rolling-Chassis an die GP-Teams verkaufen. «Wir sind an dieser neuen Kategorie natürich interessiert», erklärte der renommierte Schweizer Chassis-Bauer Eskil Suter.
Zahlreiche Hersteller (inklusive KTM und BMW oder Husqvarna) haben für ihre Offroad-Einsätze 250-ccm-Einzylinder-Viertakter im Programm. Sie sind jedoch für den GP-Rennbetrieb nicht geeignet, wie Ralf Waldmann bei einem MZ-Experiment mit KTM-Crossmotor 2009 feststellen musste. Die Cross-Triebwerke sind auf der Rennstrecke wegen mangelnder Drehzahlfestigkeit nicht standfest genug.